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Effecten-Spiegel AG: Inmitten der Zeitenwende

Nach drei virtuellen Hauptversammlungen trafen sich am 26. Mai endlich wieder Anteilseigner, Vorstand und Aufsichtsrat der Effecten-Spiegel AG persönlich im CCD Süd der Düsseldorfer Messe. Leider lag die Präsenz mit nur 100 Aktionären deutlich unter dem Durchschnitt der Vor-Corona-Zeit.

Obwohl sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat in ihren Ausführungen betont hatten, dass der Tagesordnungspunkt 7 zur Ergänzung der Satzung um die Ermächtigung zum Abhalten einer virtuellen Hauptversammlung nur als Vorratsbeschluss und auch nur für den Zeitraum von zunächst zwei Jahren gedacht sei, entzündete sich daran eine sehr emotional geführte Diskussion zum Versammlungsrecht der Anteilseigner. Zudem zeigten sich in der Generaldebatte die Redner nach 15 Gewinnjahren mit durchgängigen Dividendenausschüttungen vom Jahresergebnis 2022 sowie der Kursentwicklung der Effecten-Spiegel-Aktien enttäuscht. In diesem Zusammenhang wurde auch mehrfach die Frage gestellt, warum trotz der soliden Bilanzstruktur nur an die Vorzugsaktionäre eine Dividende für das Geschäftsjahr 2022 gezahlt wird und die Stammaktien nicht berücksichtigt werden.

Anerkennung fand die konsequente Neuausrichtung des Verlagsgeschäfts, das inmitten schwierigster Rahmenbedingungen im Berichtszeitraum das beste Ergebnis seit 2016 erwirtschaftet und damit die Zeitenwende gemeistert hat. Die Aktionäre forderten den Vorstand auf, die Vermögensverwaltung mit einer ebenso zukunftsorientierten Strategie wieder auf Gewinnkurs zurückzubringen und drückten gleichzeitig mit ihrer Abstimmung zur Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat mit 99,58 % bzw. 99,26 % ihr Vertrauen in die Arbeit der Führungsorgane aus. Auch alle anderen Punkte der Tagesordnung erhielten bei der Abstimmung die erforderliche Mehrheit der Hauptversammlung.