New York – Die Streitigkeiten kommen zu einem mehr als schlechten Zeitpunkt: Der US-Medienkonzern und der Satelliten-TV-Anbieter DirecTV konnten sich nach langem Hin und Her letztlich auf keinen neuen Distributionsvertrag einigen. In der Folge verloren vergangene Woche mehr als 11 Mio. DirecTV-Abonnenten den Zugang zu Disney-eigenen Sendern wie ESPN und ABC. „Wir werden keine Vereinbarung eingehen, die unser Portfolio an Fernsehkanälen und Programmen unterbewertet“, so die Disney-Manager Dana Walden, Alan Bergman und Jimmy Pitaro. DirecTV will sein Angebot an den Geschmack der Verbraucher im Streaming-TV-Zeitalter anpassen und warb bei Disney um kleine, preiswertere Pakete – einschließlich Paketen ohne ESPN für Kunden, die keinen Sport schauen.
Beide Unternehmen machen sich gegenseitig für das Scheitern der Verhandlungen verantwortlich. Für viele Kunden in den USA kommt das Aus zu einem durchaus schwierigen Zeitpunkt: zum einen starten die Präsidentschaftsdebatten in den USA, zum anderen dürften Sport-Fans damit den „Kick-Off“ der NFL-Saison verpassen.
Das Hoch aus April hat Disney leider wieder hinter sich gelassen. Die Streitigkeiten mit DirecTV sind dabei nur „the Cherry on top“. Zwar ist und bleibt der Konzern ein Branchenschwergewicht und dürfte sich bald wieder fangen, allerdings müssen die Pläne von Chef Bob Iger zunächst greifen; (B+).