New York – Dass sich ein Unterhaltungsgigant in die Politik einmischt, gibt es wohl nur in den USA – dafür sind diese Streitigkeiten beinahe so unterhaltsam wie die Filme von Disney selbst: Im langwierigen Streit zwischen dem US-Konzern und Floridas Gouverneur Ron DeSantis hat es kürzlich eine neue Wendung gegeben. Demnach sicherte sich Disney durch einen Rechtskniff die Verwaltungsrechte für das Areal, das u.a. den Vergnügungspark Disney World beheimatet. Zuvor hatte DeSantis versucht, durch ein Gesetz den etwa 10 Quadratkilometer großen Bezirk in der Nähe der Stadt Orlando einem von ihm ernannten Gremium zu unterstellen. Das Gesetz, auf welches sich Gouverneur DeSantis bezieht, wurde als Retourkutsche gegen den Unterhaltungsriesen gesehen. Denn Disney hatte vor etwa einem Jahr ein Gesetz des Republikaners scharf kritisiert, das Unterricht über sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität vom Kindergarten bis zur dritten Klasse verbietet und in höheren Klassen einschränkt. Das Unternehmen hatte mit dem alten Sonderstatus etwa die Kontrolle über Bauvorhaben selbst zu entscheiden und auch das Recht, kommunale Anleihen auszugeben.
Kurios, kurioser, Amerika – solche Streitigkeiten scheint es wirklich nur im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu geben. Für Disney vor allem verwaltungstechnisch wichtig. Aus Anlegersicht bleibt der Wert unverändert auf der Kaufseite; (A–).