Zuletzt titelte der ES „Drache ohne Feuer“ (vgl. ES 9/24) und berichtete über die Probleme der chinesischen Wirtschaft – wozu auch die Probleme der Immobilienbranche gehören. Diese scheint sich aktuell weiter zuzuspitzen. Nach der Liquidation von Evergrande rückte zuletzt der Immobilienentwickler Country Garden in den Fokus der Aufmerksamkeit. Dem Konzern, der Tausende Bauprojekte in China betreibt, droht nun wohl die Insolvenz. Grund sind ausbleibende Kreditzahlungen. Gläubiger hätten einen entsprechenden Antrag gegen das Unternehmen gestellt, teilte Country Garden mit. Konkret gehe es um die Rückzahlung eines Kredits in Höhe von umgerechnet 204,5 Mio. $ zuzüglich Zinsen. „Die radikalen Maßnahmen eines einzelnen Gläubigers werden keine signifikanten Auswirkungen auf die garantierte Lieferung von Gebäuden, den normalen Betrieb und die allgemeine Umstrukturierung der Auslandsschulden unseres Unternehmens haben“, teilte der Konzern mit. Eine erste gerichtliche Anhörung in diesem Fall wurde für den 17. Mai festgelegt.
Mit Country Garden gerät nach Evergrande ein weiterer Branchenprimus unter Druck. Der chinesische Immobiliensektor scheint die Krise nicht so schnell hinter sich lassen zu können.