Nachdem das Finanzinstitut in 2021 in die Gewinnzone zurückgekehrt ist, wurden jetzt auch noch die Ziele weiter angehoben. Dabei hat die Commerzbank auch die weitere Entwicklung in Russland und der Ukraine im Blick und wird ihre „Geschäftsstrategie und ihre Risikoeinschätzung kontinuierlich an die aktuelle Lage anpassen“. Das Engagement in den beiden Ländern sei „überschaubar und wurde in der Vergangenheit bereits deutlich reduziert“, bekräftigte das Geldhaus. In Russland habe die Bank ein Risiko von 1,3 Mrd. € netto, das sind rd. 0,4 % des Gesamtumfangs der Commerzbank. Außerdem hat sie Risiken mit Russland-Bezug in Höhe von rd. 600 Mio. €, vor allem durch Vorfinanzierungen für Rohstoffexporte. Das Engagement in der Ukraine liege bei unter 0,1 Mrd. €.
Im Bereich der Mittelfrist-Ziele (2024) planen die Frankfurter mit Erträgen von rd. 9,1 Mrd. € und damit 600 Mio. € mehr als in 2021. Sollte die EZB die Zinsen anheben, ergibt sich noch mehr Spielraum nach oben. Beim operativen Ergebnis liegt die Messlatte nun bei 3 Mrd. €, bisher waren 2,7 Mrd. € geplant.
Es macht den Anschein, dass die „Braut“ Commerzbank gerade aufgehübscht wird. Aufgrund der aktuellen Krisenlage leiden insbesondere die Finanzwerte. Gut möglich, dass dieses Szenario von entsprechenden Interessenten für einen Übernahmeversuch genutzt wird; (B+).