Amsterdam – Wenige Wochen vor der Ausweitung der Exportbeschränkungen konnte der niederländische Chipindustrieausrüster bereits einige seiner chinesischen Kunden nicht mehr beliefern. Konkret wurde eine Lizenz für die Auslieferung bestimmter Lithografiesysteme von der niederländischen Regierung zurückgezogen. In Diskussionen mit den US-Behörden hatte der Konzern zudem weitere Klärung zu Umfang und Auswirkung von US-Exportbeschränkungen erhalten. Der Rückzug der Lizenzen habe allerdings keine wesentlichen Effekte auf den Finanzausblick für das Jahr 2023, gab das Unternehmen an. Seit dem
1. Januar greifen ohnehin bestimmte Exportverbote für sogenannte Deep-Ultraviolet-Lithografiemaschinen in die Volksrepublik, um das Land von der Versorgung mit Chip-Hochtechnologie abzuschneiden. Die USA hatten bereits zuvor auf das Verbot der Lieferung von moderneren Belichtungsanlagen der sogenannten Extreme-Ultraviolet-Technologie (EUV) nach China hingewirkt. Seit längerem schon belastet der Technologiestreit zwischen den USA und China den Technologiekonzern. Zwar konnte ASML zunächst von „Panikckkäufen“ seiner chinesischen Kundschaft profitieren, die nun in Kraft getretenen Beschränkungen dürften das kommende Quartal jedoch durchaus beeinflussen.
Trotz der derzeit durchaus herausfordernden Lage darf man die Monopolstellung ASMLs nicht unterschätzen. Den Restbestand lässt man in aller Ruhe weiterlaufen; (B+).