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Chemieindustrie auch im Q2 schwächer

Nach Angaben des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) befindet sich die Chemiebranche in einer tiefen Krise. Auch im 2. Quartal des laufenden Jahres wurde die Produktion aus Kostengründen weiter gedrosselt. Die Hoffnung auf eine baldige Erholung müsse angesichts der zunehmenden Nachfrageschwäche verschoben werden, erklärte der Branchenverband bei Vorlage des Konjunkturberichts. VCI-Präsident Markus Steilemann forderte erneut international wettbewerbsfähige Strompreise und eine Deregulierung. 

Die Umsätze lagen zwischen April und Juni insgesamt 15 % unter dem Vergleichswert aus dem Vorjahr, während die Produktion um 8,0 % verlor. Außerhalb der wichtigen Pharma-Sparte ging die Produktion sogar um 14,2 % zurück. Die Anlagen waren nur noch zu 77,3 % ausgelastet. Angestrebt wird normalerweise ein Wert von knapp 85 %. 

Die Unternehmen rechnen auch für das 2. Halbjahr mit einer weiteren Verschlechterung der Geschäftslage. Daher ist der VCI auf Jahressicht ebenfalls vorsichtiger geworden und erwartet nun einen Produktionsrückgang von 8 % für 2023. Bisher war ein Minus von 5 % in Aussicht gestellt worden. Bei rückläufigen Preisen soll der Jahresumsatz zudem um 14 % zurückfahren. "Die Lage ist ernst und die Stimmung dementsprechend schlecht", erklärte Steilemann.