Aufgrund von Verzögerungen bei der Zulassung neuer Medikamente blickt Pfizer etwas vorsichtiger auf den weiteren Jahresverlauf. Im 2. Quartal sank der Umsatz um 54 % auf 12,7 Mrd. $, nachdem vor einem Jahr das Geschäft mit Corona-Impfstoffen noch viel Rückenwind beschert hatte. Der Gewinn ging unter dem Strich insgesamt um satte 77 % auf 2,3 Mrd. $ zurück. Abseits des COVID-Geschäfts erwartet Pfizer 2023 nun ein Umsatzplus aus eigener Kraft von 6–8 %. Zuvor hatte das Unternehmen hier noch einen Zuwachs von 7–9 % im Visier. Für den Konzernjahresumsatz kalkuliert der Konzern nun 67 bis 70 Mrd. $ ein, nach zuvor anvisierten Erlösen von bis zu 71 Mrd. $.
Pfizer schafft es derzeit nicht, zum nachhaltigen Turnaround nach der Corona-Rally anzusetzen. Auf lange Sicht bleibt der Wert dennoch vorerst im Depot; (B+).
Der Pharmagigant Merck & Co ist wegen der milliardenschweren Übernahme des Biotechunternehmens Prometheus im vergangenen Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Im 2. Quartal erzielte der Konzern einen Umsatz von knapp 15,0 Mrd. $ und damit 3 % mehr als im Vorjahr. Nach Steuern stand indes ein Fehlbetrag von nahezu –6,0 Mrd. $ in der Bilanz, nach einem Gewinn von gut 4,0 Mrd. $ im Vergleichszeitraum. Merck hatte im April die Prometheus-Übernahme angekündigt und im Juni abgeschlossen. Im 2. Quartal schlug diese mit einer einmaligen Belastung von 10,2 Mrd. $ zu Buche. Das Management dämpft deshalb auch die Gewinnaussichten für das Jahr etwas ein. So dürfte der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) von im Vorjahr 7,48 $ auf 2,95 bis 3,05 $ zurückgehen. Bisher hatte die Prognose noch auf 6,88 bis 7,00 $ gelautet. Umsatzseitig geht das Unternehmen aufgrund des Zukaufs von höheren Ergebnissen aus: So soll sich der Erlös im Gesamtjahr auf 58,6–59,6 Mrd. $ belaufen, hier standen zuletzt 57,7–58,9 Mrd. $ im Plan.
Die höheren Kosten bei Merck & Co. kamen bei den Anlegern zunächst nicht gut an. Langfristig überzeugt das Papier jedoch mit seinem breiten Portfolio; (B+).
Dank einer höheren Nachfrage und gestiegener Verkaufpreise erzielte der Baumaschinenhersteller Caterpillar im vergangenen Quartal bis Ende Juni einen Umsatz von 17,3 Mrd. $ und damit gut 22 % mehr als im Vorjahr. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn fiel mit 2,9 Mrd. $ sogar fast 75 % besser aus. Trotz der schwächelnden Weltwirtschaft hatte Caterpillar zuletzt von einer stabilen Nachfrage für seine Maschinen profitiert. So sei an Endkunden mehr verkauft worden, und die Händler hätten ihre Lagerbestände an Ausrüstung für die Energie- und Transportbranche erhöht.
Caterpillar ist zurück auf der Erfolgsspur. Hier gibt man keine Stücke aus der Hand; (B+).
Dank guter Geschäfte im Bereich Fahrdienst-Vermittlungen und Essenslieferungen steigerte Uber im
2. Quartal seinen Umsatz auf knapp 9,2 Mrd. $ und damit gut 14 % steigern. Unterm Strich stand zudem ein Gewinn von 394 Mio. $ nach einem Verlust von –2,6 Mrd. $ im Vorjahr.
Auch wenn Uber chartteschnisch Gas gibt, bleibt die Aktie nach wie vor nur etwas für spekulative Anleger; (B).
Mit der Erholung des China-Geschäfts verbucht die weltgrößte Café-Kette Starbucks deutliche Zuwächse bei Umsatz und Gewinn. Im vergangenen Vierteljahr bis Ende Juni stiegen die Erlöse um 12,5 % auf 9,17 Mrd. $. Neben einem guten Geschäft im Heimatmarkt sorgte vor allem die Erholung in China (+51 %) für den Zuwachs. Unterm Strich stieg der Gewinn um ein Viertel auf 1,14 Mrd. $.
Bei Starbucks kann man durchaus nachschenken; (A–).
Die Schwäche im PC-Markt bremste den Chipkonzern AMD erneut aus. Der Umsatz der Sparte, die Prozessoren für Notebooks und Desktop-Rechner verkauft, fiel im Jahresvergleich um rund 54 % auf 998 Mio. $. Dies sorgte insgesamt für einen um 18 % auf 5,36 Mrd. $ verringerten Konzernumsatz. Der Gewinn nach Steuern brach derweil von 447 Mio. $ im Vorjahr auf 27 Mio. $ ein.
AMD scheint trotz angespannter Marktlage, die Gunst der Anleger nicht verloren zu haben. Wer hier also bereits Stücke hält, gibt diese nicht vorschnell aus der Hand; (B+).
Die starke Konkurrenz in der Gamingbranche und die Kaufzurückhaltung der Kunden machen dem Spieleentwickler Electronic Arts weiter zu schaffen, weswegen sich das Wachstum etwas verlangsamt hat. Im 1. Quartal (per Ende Juni) konnte der Umsatz dennoch auf 1,92 (1,77) Mrd. $ verbessert werden. Nach Steuern stand ein Gewinn von 402 (311) Mio. $ in der Bilanz. Für das lfd. Quartal gibt sich der Konzern vorsichtig optimistisch und rechnet mit Nettubuchungen von 1,70–1,80 (1,58) Mrd. $.
Bei EA bleibt man zunächst an der Seitenlinie; (B+).
In den 3 Monaten bis Ende Juni konnte PayPal das Volumen seiner umgeschlagenen Zahlungen um 11 % auf 377 Mrd. $ steigern. Umsatzseitig erzielte der Onlinebezahldienst ein Plus von 7 % auf 7,3 Mrd. $. Unter dem Strich stieg der Gewinn im Jahresvergleich um 19 % auf 1,29 Mrd. $.
PayPal setzt derzeit wieder zur Erholung an. Beobachten! (B+).
Während der Umsatz dank höherer Preise bei Kraft Heinz leicht um 2,6 % auf 6,7 Mrd. $ wuchs, vervierfachte sich der Gewinn nach Steuern auf satte 1,0 Mrd. $. Zu dem starken Plus trugen u.a. auch Gewinne mit Absicherungsgeschäften auf Rohstoffe bei. US-Hersteller von verpackten Lebensmitteln wie Kraft Heinz haben über längere Zeit hinweg die Preise für ihre Produkte auch angesichts gestiegener Kosten angehoben. Inflationsgeplagte Kunden suchten deshalb nach günstigeren Alternativen – wie eben die Fertigprodukte des Lebensmittelgiganten. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde vom Unternehmen bestätigt. Das organische Umsatzwachstum soll 4 bis
6 % (2022: 26,5 Mrd. $) betragen. Unter dem Strich wird ein bereinigtes Ergebnis je Aktie zwischen 2,83 und 2,93
(2,78) $ in Aussicht gestellt.
Die Inflationsbelastungen hatten auch Kraft Heinz zunächst zu spüren bekommen. Mittlerweile dreht der Kurs wieder in die „Zuwachs-Richtung“. Hier kauft man durchaus einmal nach; (A–).