Der französische Supermarktriese Carrefour hat 2020 Rückenwind durch den Corona-Lockdown in Frankreich und den Trend zum Home Office verspürt. Denn: Die Menschen kochten und aßen mehr daheim, kauften also auch mehr Lebensmittel ein. Aber auch Kostensenkungen zeigten Wirkung. Der bereinigte operative Gewinn stieg um 3,6 % auf 2,17 Mrd. €. Der Umsatz inklusive Umsatzsteuer fiel auf vergleichbarer Basis um mehr als 2 % auf 78,8 Mrd. €, was aber an negativen Wechselkurseffekten lag. Diese sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen ausgeklammert wäre es ein Plus von fast 8 Prozent gewesen. Ohne Wechselkursbelastungen wäre auch das operative Ergebnis deutlicher gestiegen. Das Nettoergebnis lag mit rund 1,1 Mrd. € auf Vorjahresniveau. Dabei lasteten in Lateinamerika die Abwertungen der Währungen Brasiliens und Argentiniens auf der Entwicklung. Zulegen konnte Carrefour derweil insbesondere in Spanien und Belgien. Auch der Online-Verkauf von Lebensmitteln zog kräftig an.
Carrefour-Chef Alexandre Bompard zeigte sich zufrieden. Er hat dem Einzel- und Großhändler einen strikten Sparkurs verordnet und sich jetzt nochmals ehrgeizige Ziele gesetzt: So will Carrefour bis zum Jahr 2023 weitere 2,4 Mrd. € Einsparungen pro Jahr erreichen. Zudem sei das Ziel von Einsparungen in Höhe von 3 Mrd. € im Jahr 2020 erreicht worden, hieß es.
Bis 2022 will der Konzern außerdem weiterhin den Absatz über das Internet und die Verkäufe von Bio-Produkten steigern. Das Ziel, bis 2022 weltweit die Hypermarket-Verkaufsflächen um 350.000 Quadratmetern zu verkleinern, wurde dagegen wegen der Pandemie vorerst auf Eis gelegt. Carrefour will seinen Aktionären für 2020 eine Dividende in Höhe von 0,48 € je Aktie zahlen und verfolgt nun das Ziel, zu einer normalen Dividendenpolitik zurückzukehren und die Ausschüttung kontinuierlich wachsen zu lassen.
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