Der Medizintechnikkonzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr die Analystenschätzungen geschlagen, stellt aber für das Startquartal 2022/23 einen deutlichen Margenrückgang in Aussicht. Nach einem überraschend kräftigen Gewinnzuwachs im abgelaufenen Geschäftsjahr erhöht Carl Zeiss Meditec seine Dividende auf 1,10 (0,90) € (HV 22. März 2023). Im abgelaufenen Jahr kletterte der Umsatz um 15,5 % auf 1,90 Mrd. €. Der Auftragseingang stieg noch deutlicher um 30 % auf rund 2,25 Mrd. €. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ergibt sich eine Steigerung um 6 % auf rund 397 (374) Mio. €.
Für das neue Jahr sind die Aussichten des auf Augenlaser und -linsen sowie Geräte für die Mikrochirurgie spezialisierten Unternehmens mit einem Umsatzwachstum mindestens in Höhe des Marktwachstums und einer Ebit-Marge von 19 bis 21 % zunächst vorsichtig. „Kostensteigerungen aus Personalaufbau, Tarifabschlüssen und aus den Lieferketten können zusätzlich belasten“, teilte der MDAX-Konzern mit. Mittelfristig dürfte sich die Ebit-Marge jedoch auf einem Niveau nachhaltig oberhalb von 20 % etablieren.
Die angekündigte Lockerung der Null-Covid-Politik in China bezeichnet Vorstandsmitglied Dr. Markus Weber als ermutigend: „Wir hoffen, dass es mehr ist als ein taktisches Signal.“ China gehört neben Indien und Japan zu den zentralen Märkten in Asien/Pazifik. Diese Region steuert inzwischen die Hälfte zum Jahresumsatz bei.
Auch wenn der Ausblick für das Geschäftsjahr 2022/23 bei Carl Zeiss Mediteczunächst am Aktienmarkt mit Enttäuschung aufgenommen wurde, birgt er doch das Potenzial in den kommenden Monaten noch erhöht zu werden. Bis dahin streicht man zunächst einmal die Dividende ein; (A–).