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Geldvermögen der Deutschen wächst

Das Geldvermögen der Deutschen ist dank der Erholung an den Börsen zum Ende des vergangenen Jahres wieder kräftig gestiegen. Nach drei Quartalen mit Rückgängen nahm das Geldvermögen der Privathaushalte im letzten Jahresviertel um 111 Mrd. € auf 7,254 Bill. € zu, wie die Bundesbank mitteilte. Die Erholung im Schlussquartal reichte aber nicht aus, um im Gesamtjahr die Entwicklung noch umzukehren: Zum Jahresende 2021 hatte das Geldvermögen noch bei 7,624 Bill. € gelegen. Insgesamt lagen die Bewertungsgewinne am Jahresende bei 43 Mrd. €. Dabei gewannen Aktien mit 32 Mrd. € deutlich an Wert.

Pensions- und Versicherungsansprüche büßten dagegen im Zuge der steigenden Zinsen 21 Mrd. € an Wert ein. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte im Juli 2022 nach Jahren der Nullzins- und Minuszinspolitik die Wende vollzogen. Bis zum Jahresende 2022 hatten die Währungshüter bereits vier mal in Folge die Zinsen heraufgesetzt. In kräftigem Umfang von zwölf Milliarden Euro erwarben die Privathaushalte zudem Schuldverschreibungen, die wegen der höheren Zinsen wieder attraktiver geworden sind. Sie erhöhten außerdem ihre Bestände an Bargeld und Einlagen deutlich um 35 Mrd. €. Dagegen erwarben sie den Daten zufolge weniger Anteile an Investmentfonds als noch zu Jahresbeginn.

Die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte nahmen im vierten Quartal zum Vorquartal um zwölf Milliarden Euro auf 2,137 Bill. € zu. Da gleichzeitig die Wirtschaftsleistung zulegte, ging die Verschuldungsquote leicht auf 55,2 % zurück. Die Bundesbank berücksichtigt bei ihren Berechnungen zum Geldvermögen neben Bargeld, Bankeinlagen und Wertpapieren auch Ansprüche gegenüber Versicherungen. Wie sich das Geldvermögen in der Bevölkerung verteilt, kann aus den Daten nicht abgelesen werden.