Nach der zweitägigen Stabilisierung, u.a. dank der KI-Euphorie, legte der DAX zur Wochenmitte eine Pause ein, nachdem der dt. Leitindex in der Vorwoche 3,7 % einbüßte. Er hält sich dennoch weiterhin über der runden Marke von 18.000 Punkten. An den US-Börsen sorgte der KI-Hype erneut für Rekorde – auch die anhaltende Hoffnung auf eine Zinswende im laufenden Jahr schob die Kurse an. Zwar hält die US-Notenbank Fed weiterhin an ihrer restriktiven Geldpolitik fest, schwächer als erwartete Einzelhandelsumsätze im Mai befeuerten jedoch die Hoffnung an den Märkten, dass die Fed den Leitzins doch noch senken könnte. Nach der jüngsten Rekordrally der vergangenen Tage erreichte der S&P 500 im gestrigen Handel erneut eine Bestmarke. Letztlich schloss der Leitindex mit 5.487 Punkten leicht unter dem Rekord. Der Dow Jones konnte ebenfalls ein leichtes Plus verbuchen und die Technologiebörse Nasdaq beendete den Handel unverändert. Aufgrund des "Juneteenth"-Feriertags bleibt die Wall Street heute geschlossen.
Das Trendthema Künstliche Intelligenz trieb zuletzt weiterhin den Kurs von Nvidia von Rekord zu Rekord. Mit einer zwischenzeitig erreichten Marktkapitalisierung von 3,332 Bill. $ stieg der Weltmarktführer für KI-Spezialprozessoren zum wertvollsten Börsenunternehmen der Welt auf. Nvidia beherrscht etwa 80 Prozent des Weltmarktes für KI-Hochleistungschips, die pro Stück mehrere Zehntausend Dollar kosten können. Sie werden dem Unternehmen derzeit aus den Händen gerissen, weil zahlreiche Firmen ihre Server für rechenintensive KI um- und aufrüsten. Zusätzlichen Rückenschub erhalte Nvidia vom jüngsten Aktiensplit im Verhältnis von 10:1.
Im Kampf gegen Unkraut setzt der Argrarchemie- und Pharmakonzern Bayer in Zukunft auf KI. Diese könnte dabei helfen, die nächste neue Wirkweise schneller zu finden, so Frank Terhorst, Executive Vice President für Strategie und Nachhaltigkeit bei der Bayer-Sparte Crop Science. "Man möchte die eine finden, die die maximale Leistung bei dem erzielt, was man töten möchte - Unkraut, und im Grunde keine Auswirkungen auf alles andere. Und dieses Gleichgewicht ist extrem schwierig."
Boeing-Chef Dave Calhoun hat sich bei einer Anhörung im US-Senat bei Hinterbliebenen von Opfern der beiden Abstürze von Flugzeugen des Typs 737 MAX in den Jahren 2018 und 2019 entschuldigt. Bei den Unglücken waren 346 Menschen ums Leben gekommen. "Ich entschuldige mich für das Leid, das wir zugefügt haben", sagte Calhoun an mehrere im Saal anwesende Hinterbliebene gewandt. Boeing lege im Gedenken an die Opfer einen verstärkten Fokus auf Sicherheit.
Hohe Lagerbestände haben den Wechselrichter-Hersteller SMA Solar dazu veranlasst die Ziele für das laufende Geschäftsjahr nach unten zu schrauben. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte 2024 nur noch bei 80 bis 130 Mio. € und damit merklich unter der bisherigen Prognose von 220 bis 290 Mio. € liegen, wie der MDAX-Konzern mitteilte.
