In den USA kommt es heute zum Showdown bei den Präsidentschaftswahlen. Der DAX hält sich entsprechend bedeckt und bleibt in seiner Range um 19.200 Punkten. Derweil haben Analysten die US-Börsen am heutigen Nachmittag ganz genau im Auge. Erste Prognosen zum Wahlausgang dürften derweil im Laufe der Nacht auf uns zukommen. Die Konsolidierung in der vergangenen Berichtswoche kam nicht überraschend. Vielmehr war eine gewisse Beruhigung der Märkte nach dem Mitte Oktober erreichten Allzeithoch im DAX von knapp 19.675 Zählern wichtig. Letztendlich konnten die Börsen dies- und jenseits des Atlantiks den Showdown im US-Wahlkrimi sowie eine mögliche weitere Zinssenkung der US-Notenbank nicht ignorieren.
Während das endgültige Wahlergebnis mehrere Tage auf sich warten lassen wird, könnte es an diesem Donnerstag den nächsten Zinsschritt der Fed nach unten geben. Nach dem XL-Zinsschritt im September werden die Währungshüter ihr Tempo hier aber vermutlich verlangsamen. Die Mehrheit der Anleger rechnet mit einer Absenkung, aber nur um 25 Basispunkte. Die jüngsten Signale vom US-Arbeitsmarkt sollten dabei eine nicht allzu große Rolle spielen. Zuletzt zeigte dieser Schwächesignale: Im Oktober kamen lediglich 12.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu. Damit wurde die Wachstumsmarke von 100.000 neuen Stellen deutlich unterschritten. Ein monatlicher Anstieg in dieser Größenordnung gilt als ausreichend, um die wachsende US-Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter mit Jobs zu versorgen. Die aktuellen Daten sind jedoch durch die Folgen des Hurrikans „Milton“ und des Streiks beim Flugzeughersteller Boeing verzerrt. Um die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt zuverlässig abschätzen zu können, wird man letztendlich die Zahlen aus November und Dezember abwarten müssen.
Während in den USA nach einem regelrechten Bilanzrausch die Veröffentlichungen nun allmählich abebben, bleibt es auf der europäischen Seite weiterhin spannend. Hierzulande dürften zudem die politischen Entwicklungen angesichts der Krise in der Ampelkoalition für Gesprächsstoff sorgen.
Qiagen profitierte kursmäßig von der Zulassung eines Tests zur Diagnose der Gehirnentzündungskrankheiten Meningitis und Enzephalitis durch die US-Gesundheitsbehörde FDA.
Süss MicroTec legten zu, nachdem bekannt wurde, dass der Hersteller von Anlagen für die Chip-Fertigung seine Kapazitäten in Taiwan ausbaut.
Gerüchte stimulierten auch K+S. Einem Bericht zufolge könnte Belarus die Produktion von Kali reduzieren, womit sich das Angebot verknappen sollte.
Indes präsentierten zahlreiche Unternehmen ihre Zwischenbilanz für das 3. Quartal. BASF tendierte nach den Quartalszahlen tiefer.
Dagegen kam das Zahlenwerk von Airbus gut an. Außerdem honorierten die Anleger die Meldung, wonach Lars Wagner von MTU zu Airbus wechselt und dort die Verkehrsflugzeugsparte leiten wird.
Bei Stabilus erwiesen sich die Jahresergebnisse als Kurskatalysator.
Mit Blick auf die Quartalsbilanzen der Unternehmen stach am Morgen die Kursreaktion der Zalando-Aktien heraus. Die aktuelle Marktlage kam am Markt zunächst nicht gut an.
Auch die detaillierten Geschäftszahlen der DHL Group kamen ebenfalls nicht gut an. Sie waren somit Schlusslicht im DAX..
Ein Kursfeuerwerk entfachten die Anteile von Salzgitter, die nach oben schossen. Der zweitgrößte Aktionär GP Günter Papenburg AG erwägt zusammen mit TSR Recycling GmbH & Co. KG eine Kaufofferte für den Stahlhersteller.
Die Aktien von Aurubis gewannen ebenfalls, Salzgitter ist mit 30 % an der Hamburger Kupferschmelze beteiligt.
Unter den Nebenwerten fielen die Kursreaktionen auf die jeweiligen Quartalszahlen uneinheitlich aus. Während die Papiere des Dialyseanbieters FMC und der Online-Apotheke Redcare Pharmacy zulegten, verloren Hugo Boss, Fraport und die Aktien des Anlagenbauers Krones an Boden.
Neue Finanzziele von Elmos Semiconductor entfachten derweil Begeisterung. Bis 2030 will der Chip-Hersteller eine operative Marge von rund 25 % erreichen.
An der Wall Street gingen die Marktteilnehmer vor den Wahlen und der Fed-Entscheidung auf Tauchstation.
Amazon wurde für das Zahlenwerk an der Börse gefeiert. Der Onlinegigant überzeugte mit starkem Gewinnwachstum.
Dagegen standen Microsoft und Meta trotz starker Zuwächse in ihren Quartalsbilanzen unter Abgabedruck.
Die einstige KI-Hoffnung Super Micro Computer rauschte zwischenzeitlich nach unten.
Apple tendierte zuletzt etwas leichter. Die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway von US-Investor Warren Buffett meldete, ihren Anteil am iPhone-Konzern weiter abgebaut zu haben.