Für die DAX-Konzerne, allen voran die Automobilindustrie ist es wichtig, dass die Wirtschaft in China wieder in Schwung kommt. Die neuen geplanten Konjunkturmaßnahmen, die Peking am Wochenende beschlossen hat dürften daher wie gerufen kommen. Finanzminister Lan Foan versprach den Lokalregierungen bei der Bewältigung ihrer Verschuldung zu helfen, gleichzeitig die Ausgaben von Staatsanleihen zu erhöhen und Subventionen für Geringverdiener anzubieten. Konkrete Details wurden indes nicht genannt. Chartteschnisch hat sich die Situation im DAX zudem aufgehellt, nachdem der Leitindex in der vergangenen Woche merhfach die runde Marke von 19.000 Punkten verteidigen konnte. Zusätzliche Unterstützung kommt zudem von der Wall Street, wo Ende vergangener Woche die Berichtssaison begonnen hat. Traditionell haben zunächst die ersten Großbanken ihre Bücher geöffnet und für positive Stimmung unter den Anlegern gesorgt. Der Dow Jones verabschiedete sich mit einem Plus von 1,0 % bei 42.863 Punkten aus dem Handel. Der S&P 500 gewann 0,6 % auf 5.815 Zähler, und die Technologiebörse Nasdaq zog um 0,3 % auf 18.342 Stellen an.
Der Adidas-Kurs profitierte von einer positiven Analysteneinschätzung. Unter anderem die UBS hat das Kursziel des Sportartikelherstellers nach oben geschraubt.
Stellantis-Chef Carlos Tavares hält Werksschließungen angesichts der Absatzkrise im Automobilsektor für wahrscheinlich. In einem Interview sagte er: "Man darf nichts ausschließen." Wenn die Chinesen am Ende ihrer Offensive einen Marktanteil von 10 % in Europa erreichten, bedeute dies ein Volumen von 1,5 Mio. Autos. "Das entspricht sieben Montagewerken. Die europäischen Hersteller müssten diese dann entweder schließen oder an die Chinesen übergeben."
Der italienische Rüstungskonzern Leonardo und Rheinmetall haben ihr bereits angekündigtes Gemeinschaftsunternehmen zum Bau von Panzern endgültig besiegelt. Bereits im Juli hatten die beiden Unternehmen ein Gemeinschaftsunternehmen angekündigt.
Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer kommt bei seinem Umbau gut voran. In einem Interview teilte CEO Bill anderson mit, dass bereits etwa 70 % aller Teams im neuen Organisationsmodell arbeiten. "Bis zum Jahresende werden es 80 bis 90 % sein. Anfangs dachte ich, dass wir erst im Herbst 2025 so weit sein würden."
Steigende staatliche Kosten im Luftverkehr machen der Lufthansa zu schaffen und sorgen für Einschnitte in den Flugplänen. "Ich mache mir große Sorgen um die Anbindung unseres Wirtschaftsstandorts", so CEO Carsten Spohr im Interview.
Der kriselnde Flugzeugbauer Boeing will rund 10 % seiner Stellen abbauen. Zusätzlich kündigte Boeing einen Abschreibungsbedarf von 5 Mrd. $ an.