Nach den Inflationsdaten aus den USA hat der DAX zur Wochenmitte ein neues Rekordhoch erreicht. Mit Rückenwind von den US-Banken erklomm der dt. Leitindex 20.604 Punkte. Damit setzt sich seine Rekordjagd nun auch im neuen Börsenjahr fort, obwohl eine Mischung aus Zoll-, Inflations- und Zinssorgen zuletzt zeitweise die Anleger gehemmt hatte. In den USA hat sich der Preisauftrieb im Dezember wie erwartet verstärkt, die Kerninflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel war allerdings etwas niedriger ausgefallen als erwartet. Rückenwind kommt derweil von deutlich unter den Erwartungen gestiegenen Erzeugerpreise der USA im Dezember. Zusätzlich stieg zuletzt die Hoffnung, dass die künftige Trump-Regierung bei der Zollpolitik mäßiger vorgehen könnte, als zunächst erwartet. Die Vorgaben von der Wall Street sind derweil durchwachsen: Der Dow Jones verbuchte ein Plus von 0,5 %, während der S&P 500 um 0,1 % gen Norden kletterte. Die Technologiebörse Nasdaq gab hingegen im Handelsverlauf ihre ersten Gewinne wieder ab und schloss letztlich 0,1 % leichter.
Traditionell haben die US-Großbanken mit dem Öffnen ihrer Bücher die Berichtssaison in den USA eingeläutet. Sprudelnde Einnahmen haben den US-Banken JP Morgan Chase, Goldman Sachs und Citigroup im vergangenen Jahr überraschend hohe Gewinne beschert. Das größte Geldhaus JP Morgan übertraf mit einem Überschuss von 58,5 Mrd. $ sogar seinen Rekordgewinn von 2023. Bei JP Morgan brummte das Geschäft in allen Segmenten. So stiegen die gesamten Erträge um 12 % auf 177,6 Mrd. $.
Bei der Investmentbank Goldman Sachs brummten unterdessen die Geschäfte mit Kunden am Kapitalmarkt. Unter dem Strich verdiente die Bank 14,3 Mrd. $ und damit rund zwei Drittel mehr als ein Jahr zuvor. Der starke Anstieg lag allerdings an einem Gewinneinbruch im Jahr zuvor: Da hatte ein misslungener Ausflug ins Massengeschäft mit Privatkunden bei Goldman Sachs teuer zu Buche geschlagen. Im abgelaufenen Jahr legten Goldmans Gebühreneinnahmen im Investmentbanking um fast ein Viertel auf 7,7 Mrd. $ zu. Auch im Handel mit Aktien, Anleihen, Währungen und Rohstoffen ging es deutlich aufwärts. Die gesamten Erträge wuchsen um 16 % auf 53,5 Mrd. $ und übertrafen damit ebenfalls die Erwartungen von Branchenexperten.
Nach dem schweren Forschungsrückschlag mit dem Gerinnungshemmer Asundexian Ende 2023 blickt Bayer wieder zuversichtlicher auf seine Pharma-Pipeline. Der Wert der Entwicklungspipeline wachse durch die Beschleunigung bahnbrechender Innovationen, erklärte der Leiter des Pharma-Geschäfts, Vorstandsmitglied Stefan Oelrich.
Die US-Börsenaufsicht SEC hat Tesla-Chef Elon Musk im Zusammenhang mit seinen Aktienkäufen bei der Übernahme von Twitter (nun X) verklagt. Bei der Übernahme 2022 habe er nicht rechtzeitig öffentlich gemacht, dass seine Beteiligung die Marke von 5 % überschritten hat. Dadurch konnte er mehr Aktien günstiger kaufen.
Ein Zwischenfall und Qualitätsmängel haben den US-Flugzeugbauer Boeing 2024 noch weiter zurückgeworfen. Im abgelaufenen Jahr lieferte der Konzern nur 348 Passagier- und Frachtmaschinen aus und damit 180 Stück weniger als im schon krisengeprägten Vorjahr, wie er heute in Arlington mitteilte. Damit fällt Boeing weiter hinter den weltgrößten Flugzeugbauer Airbus zurück, der seine Auslieferungen trotz Engpässen bei Zulieferern auf 766 Flugzeuge steigern konnte.
Der US-Pharmahersteller Eli Lilly ist 2024 trotz eines Spurts vor Jahresende nicht so stark gewachsen wie erhofft. Für das abgelaufene Jahr stellt der Konzern ein Umsatzplus von knapp einem Drittel auf etwa 45 Mrd. $ in Aussicht. Zuvor hatte das Management noch einen Anstieg auf 45,4 bis 46 Mrd. $ erwartet.