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Börsenbericht – EZB senkt die Zinsen

Die Europäische Zentralbank (EZB) beschließt die Kurswende und senkt erstmals seit fast fünf Jahren die Zinsen. Die Währungshüter um Notenbankpräsidentin Christine Lagarde setzten den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte nach unten auf 4,25 %. Den am Finanzmarkt maßgeblichen Einlagensatz, den Banken für das Parken von Geld bei der Zentralbank erhalten, senkte sie auf 3,75 % von bisher 4,00 %. Letztmalig hatte die Notenbank im September 2019 die Zinsen gesenkt. Mit ihrem Schritt nach unten folgt die EZB den Notenbanken in Kanada, der Schweiz und in Schweden, die bereits die Zinsen gesenkt haben. Die einflussreiche US-Notenbank Federal Reserve hält bislang noch die Füße still, weil sich die Inflation in den Vereinigten Staaten zuletzt als weiterhin sehr stark erwiesen hat.

Stühlerücken im MDAX: Der Nebenwerteindex bekommt in knapp drei Wochen drei neue Mitglieder. Der Reisekonzern TUI, der Großküchen-Ausrüster Rational und der Lkw-Hersteller Traton ziehen zum 24. Juni in den Index der 50 wichtigsten Werte unterhalb des DAX ein. Dafür weichen müssen der Solar-Zulieferer SMA Solar, der Biotech-Konzern Morphosys und der Autovermieter Sixt, die in den Kleinwerteindex SDax absteigen.

Die italienische Werftengruppe Fincantieri strebt einem Zeitungsbericht zufolge einen Zusammenschluss mit der Marine-Tochter von Thyssenkrupp an. Vorstandschef Pierroberto Folgiero habe entsprechende Überlegungen kürzlich Vertretern der Bundesregierung präsentiert. Ziel sei es, einen europäischen Champion zu schaffen. Weitere Details wurden jedoch noch nicht bekannt. 

Der Münchner Bau- und Medien-Software-Spezialist Nemetschek kauft in den USA für umgerechnet mehr als 700 Millionen Euro zu. Nemetschek erwirbt das 2008 gegründete Unternehmen GoCanvas, das Software zur papierlosen Erfassung, Auswertung und Bearbeitung von Baustellendaten anbietet. Finanzieren will Nemetschek die Übernahme aus der eigenen Kasse und mit Krediten.

Der Geschäftsbericht des französischen Getränkeherstellers Remy Cointreau kommt bei den Anlegern gut an. Ein Rückgang der Nachfrage in den USA und in China führte zwar laut Remy Cointreau zu einem Gewinneinbruch um 27,8 % auf 304,4 Mio. € im vergangenen Geschäftsjahr. Dank Sparmaßnahmen schlug sich der Konzern allerdings etwas besser als am Markt erwartet.