Die Euphorie, die seit der Vereidigung von Donald Trump zu Wochenstart an den Börsen anhält, scheint ungebrochen. Nachdem der S&P 500 zuletzt ein neues Rekordhoch erreicht hat stehen auch beim DAX alle Zeichen auf Bestmarke. Erst im gestrigen Handel hatte der dt. Leitindex bei 21.423 Punkten einen neuen Rekord aufgestellt. Nun dürfte er die Marke bei 21.500 Zählern knacken. Der Aufwärtstrend im DAX ist weiterhin intakt, allerdings ist der dt. Leitindex inzwischen "heiß gelaufen" und Gewinnmitnahmen oder Korrekturen wären nicht verwunderlich – bisher gibt es hierfür aber keine Anzeichen. Rückenwind kommt von der Wall Street, wo die positiven Töne, die wirtschaftsfreundlichen Töne, US-Präsident Donald Trump zuletzt anschlug, in Kombination mit starken Unternehmensberichten, für steigende Kurse sorgten. Trump hatte in einer Video-Ansprache auf dem Wirtschaftsforum in Davos seine "America First"-Strategie nochmals bekräftigt, es wurde jedoch mit drastischeren Ankündigungen gerechnet. Der Dow Jones schloss 0,9 % fester und der S&P 500 erreichte bei 6.118 Stellen ein neues Rekordhoch. Die Technologiebörse Nasdaq verbuchte ein Plus von 0,2 %.
Besser als erwartete Geschäftszahlen haben dem Kurs von Burberry zwischenzeitig Rückenwind gegeben und auch die Kurse anderer Luxusmarken wie Kering, LVMH, Richemont oder Hugo Boss angeschoben. Nach einer längeren Flaute schöpften Anleger wieder Hoffnung auf eine Geschäftsbelebung bei Luxusgütern, nachdem Burberry im Quartal einen geringeren Umsatzrückgang verbuchte als erwartet. Besonders im Weihnachtsgeschäft in den USA konnte die britische Firma mit ihren Markenzeichen Trenchcoats und Schals zulegen.
Großbritannien hat Rolls-Royce einen Auftrag über 9 Mrd. £ erteilt. "Diese Investition in Großbritanniens Verteidigung wird der britischen Wirtschaft, Arbeitsplätzen und der nationalen Sicherheit langfristig Auftrieb geben", erklärte Verteidigungsminister John Healey. Das neue Abkommen mit dem Namen "Unity" bündele frühere Verträge und fördere eine kosteneffiziente Produktion. Der britische Hersteller Rolls-Royce soll Atomreaktoren für die U-Boot-Flotte der Royal Navy entwickeln, bauen und warten.
Die finanzielle Rettung des angeschlagenen Batterieherstellers Varta zu Lasten der bisherigen Aktionäre kann über die Bühne gehen. Das Landgericht Stuttgart habe alle Beschwerden gegen den Plan verworfen und keine erneute Beschwerde zugelassen, teilte das Unternehmen mit. "Der Restrukturierungsplan ist damit rechtskräftig." Varta gehört damit dem bisherigen Mehrheitsaktionär Michael Tojner und dem Autobauer Porsche, die zusammen 60 Mio. € frisches Kapital einbringen. Banken und andere Gläubiger, die auf 255 Mio. € – also mehr als die Hälfte ihres Geldes – verzichten, werden wirtschaftlich am künftigen Unternehmenserfolg beteiligt. Die bisherigen Varta-Aktionäre gehen leer aus, ihre Papiere werden wertlos. Die Aktien würden "zeitnah" von der Börse genommen.
Der Airbus-Rivale Boeing hat im Q4 2024 einen überrachend hohen Verlust hinnehmen müssen. Belastungen in der Verteidigungssparte und der Streik im vergangenen Jahr hätten die Ergebnisse erheblich beastet, teilte der Konzern mit. Der Flugzeugbauer geht von einem Verlust je Aktie für das Abschlussquartal von –5,46 $ aus, während am Markt –1,84 $ erwartet wurden.
In den USA hat Tesla eine überarbeitete Version des Modells Y vorgestellt. Das E-Auto soll zu einem Einstiegspreis von 59.990 $ angeboten werden und mit den Auslieferungen soll im März begonnen werden.
Texas Instruments hat mit einem Gewinnausblick für das 1. Quartal 2025 die Markterwartungen verfehlt. Das EPS wird zwischen 0,94 und 1,16 $ in Aussicht gestellt. Der Spezialist für Analog-Chips verwies als Begründung auf die zunehmend vollen Lager in wichtigen Automobilmärkten.