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Börsenbericht – DAX rückt Rekordwert näher

Der deutsche Leitindex kommt seinem Rekordhoch immer näher. nach dem durchaus guten Wochenstart scheint der DAX auch am Dienstag zunächst weiter zuzulegen. Dies liegt u.a. an einer verbesserten Verbraucherstimmung. An der Wall Street gelang am Vortag nach der jüngsten Korrektur ebenfalls wieder eine leichte Stabilisierung. Ein weiteres bestimmendes Thema bleibt zudem der US-Präsidentschaftswahlkampf, in dem Umfragen kurz vor der Entscheidung in der kommenden Woche ein offenes Rennen zwischen Kamala Harris und Donald Trump sehen. 

Nach dem Rekordmarsch des DAX war in der vergangenen Berichtswoche vorerst die Luft raus. Zwar klettert der DAX kurzzeitig wieder über die 19.600-Punkte-Marke, aber mit stärkeren Bewegungen Richtung 20.000 Zähler ist nicht zu rechnen. Schließlich steht in den USA am 5. November der große Showdown im Wahlkampf an. Und die Strahlkraft von Kamala Harris büßte in den vergangenen Wochen ein. Zwischen ihr und dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump ist nunmehr ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen um das Oval Office entbrannt. Trump konnte in den Umfragen zuletzt wieder leicht zulegen. Nichtsdestotrotz ist sein Vorsprung in den sogenannten „Swing States“ nicht groß genug, um ihn bereits als sicheren Sieger zu identifizieren. Bei den „Swing States“ handelt es sich um US-Bundesstaaten, in denen sowohl Demokraten als auch Republikaner eine realistische Chance haben, die Mehrheit der Stimmen zu gewinnen. Aktuell ist die Nervosität unter den Marktteilnehmern groß, doch letztendlich dürfte die Zitterpartie nach den Wahlen zunächst ein Ende finden, selbst wenn eine mögliche Wiederwahl von Trump in den darauffolgenden Monaten für etliche Störfeuer gut sein dürfte.

Schließlich erwarten allein hierzulande 44 % der Industrieunternehmen negative Auswirkungen für ihren Betrieb, sollte der Republikaner statt der Demokratin gewählt werden, wie die jüngste Ifo-Umfrage ergab. Dies wäre in der Tat bitter, denn nach den vorherigen vier Rückgängen in Folge hat sich die Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen im Oktober erstmals wieder aufgehellt – und dies sogar stärker als erwartet.

Indes werden in den USA am kommenden Freitag die Arbeitsmarktzahlen für den Oktober präsentiert, welche jedoch nicht für allzu große Ausschläge sorgen dürften. Schließlich werden die Daten durch einmalige Faktoren, wie beispielsweise die Stürme und Streiks, verzerrt sein. Dadurch sollte der Stellenaufbau deutlich nachgelassen haben. Erst in den Folgemonaten wird sich die Lage hier wieder normalisieren und dann auch erst ein klareres Bild von der Situation auf dem US-Arbeitsmarkt geben.

Anleger suchen kurzfristig weiterhin ihre Chancen in den Quartalszahlen.

Etwas schwächer zeigten sich angesichts der Quartalszahlen Papiere der Lufthansa. Im reisestarken 3. Quartal erzielte die Lufthansa einen bereinigten operativen Gewinn von 1,3 Mrd. € und damit 9 % weniger als ein Jahr zuvor. Niedrigere Ticketpreise und gestiegene Kosten zehrten den Umsatzzuwachs mehr als auf. Unter dem Strich stand mit 1,1 Mrd. € 8 % weniger Gewinn als ein Jahr zuvor. Besonders Lufthansa Airlines warf wegen fehlender neuer Flugzeuge und höherer Personalkosten weniger ab. Der Vorstand will deshalb mehr Flüge der Marke auf Flugbetriebe mit niedrigeren Betriebskosten in- und außerhalb des Konzerns verlagern und Teile des Betriebs stärker automatisieren.

Hellofresh zeigten sich indes wenig verändert. Der Kochboxenversender blicke dank niedriger Marketingausgaben auf ein großartiges 3. Quartal, nun müsse aber der Kundenstamm gehalten werden. 

Der Kunststoffkonzern Covestro blickt in einem weiterhin schwierigen Geschäftsumfeld etwas vorsichtiger auf die Gewinnentwicklung im laufenden Jahr. An der Börse spielen die Resultate aber kaum eine Rolle, denn Covestro steht vor einer möglichen Übernahme durch den Ölkonzern Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. 

Die MediaMarkt- und Saturn-Mutter  Ceconomy hat im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2023/24 nach ersten Zahlen etwas mehr verdient als gedacht. Der Umsatz kletterte demnach ohne Wechselkursschwankungen und Portfolioeffekte um 5,3 % auf rund 22,4 Mrd. €. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll sich nach vorläufigen Ergebnissen in der oberen Hälfte der Spanne von 290 bis 310 Mio. € einfinden. Für das neue Jahr geht Konzernchef Karsten Wildberger „mit Zuversicht“ in das 1. Quartal 2024/25. Auch mittelfristig sieht er sein Unternehmen auf Kurs zu den Wachstumszielen für das Geschäftsjahr 2025/2026. Die vollständigen Zahlen will der Vorstand am 18. Dezember vorstellen.