Nach den gestrigen Kursverlusten ist der dt. Leitindex zur Wochenmitte auf Richtungssuche, nachdem der Ausbruchsversuch zuletzt scheiterte. Damit ist der starke Aufwärtstrend der Vorwoche Geschichte und der DAX befindet sich erneut in seiner alten Handelsspanne von 18.000 bis 18.400 Punkten. Anleger versuchen noch die jüngsten Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell vor dem US-Bankenausschuss zu interpretieren. Angesichts der Fortschritte bei der Bekämpfung der Inflation und dem derzeit stabilen Arbeitsmarkt dachte Powell zwar laut über eine Zinswende in der Zukunft nach. Allerdings benötige man noch größere Zuversicht, dass sich die Teuerung nachhaltig auf das Ziel der Fed von 2 % zubewege, so der US-Notenbankchef. Einen konkreten Zeitplan nannte Powell erneut nicht, was für Unsicherheit an den Märkten sorgt, da hier mit zwei Zinssenkungen im laufenden Jahr gerechnet wird. Nicht nur hierzulande sucht der DAX nach einer konkreten Richtung – auch an der Wall Street fanden die Leitindizes keine klare Richtung. Der Dow Jones gab 0,1 % nach, während die Technologiebörse Nasdaq um 0,1 % zulegte. Der S&P 500 konnte ebenfall leicht zulegen.
Eine Herunterstufung hat den Kurs von Hugo Boss vorübergehend belastet. Morgan Stanley stufte den Titel auf "Equal-Weight" herab und senkte das Kursziel.
VW stellt wegen der schwachen Nachfrage nach dem E-Fahrzeug Audi Q8 e-tron sein Werk in Brüssel auf den Prüfstand und hat die Jahresziele gekappt. Sollte das Werk schließen, wäre es das erste Mal seit Jahrzehnten, dass der Wolfsburger Autokonzern ein Werk schließt. Das Management stellt sich auf Zusatzbelastungen von bis zu 2,6 Mrd. € ein und rechnet mit einer operativen Umsatzrendite von 6,5 bis 7,0 %. Damit dürfte diese einen halben Prozentpunkt geringer ausfallen als bislang erwartet.
Die Reederei Hapag-Lloyd hat angesichts einer starken Nachfrage und gestiegener kurzfristiger Frachtraten die Ergebnisprognose für das laufende Jahr angehoben. Das Ebitda wird nun in einer Bandbreite von 3,2 bis 4,2 Mrd. € erwartet, bisher wurden 2 bis 3 Mrd. € erwartet. Das Ebit soll sich in einer Bandbreite von 1,2 bis 2,2 (bisher: 0 bis 1) Mrd. € einfinden.
Ein zu Wochenbeginn gestarteter Streik bei Samsung Electronics wird nach Gewerkschaftsangaben auf unbestimmte Zeit verlängert. Begründet wurde der Schritt damit, dass das Management nicht zu Gesprächen bereit sei.