New York – Lieferengpässe bei Komponenten und neue Anforderungen aus China bremsen den Flugzeughersteller weiter aus. Im Mai lieferte das Unternehmen gerade noch 24 Verkehrsflugzeuge an seine Kunden aus und damit so viele wie bereits im Vormonat. Davon entfiel der Großteil auf Mittelstreckenjets vom Typ 737 MAX. Zudem holte der strauchelnde Konzern im Mai Bestellungen über vier neue Verkehrsflugzeuge ein und musste eine Stornierung hinnehmen.
Unterdessen geht der Streit mit dem US-Justizministerium in eine neue Runde: Der Flugzeugbauer weist Vorwürfe des Ministeriums zurück, gegen eine Vereinbarung zur Aussetzung der Strafverfolgung nach den tödlichen Abstürzen von 737 MAX-Flugzeugen verstoßen zu haben. Das Unternehmen habe das sogenannte „Deferred Prosecution Agreement“ (DPA) nicht verletzt, heißt es vom Management. Des Weiteren gab der Konzern bekannt, weiterhin transparent mit dem Justizministerium zusammenzuarbeiten.
Im Mai hatte das Justizministerium festgestellt, dass Boeing es versäumt habe, „ein Compliance- und Ethikprogramm zu entwickeln, umzusetzen und durchzusetzen, um Verstöße gegen US-Betrugsgesetze in allen Geschäftsbereichen zu verhindern und aufzudecken“, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht. Gerüchten zufolge haben die Staatsanwälte bis zum 7. Juli Zeit, einen Bundesrichter in Texas über ihre Pläne zu informieren, die die Fortführung eines Strafverfahrens und die Aushandlung eines Vergleichs mit Boeing beinhalten könnten.
Bei Boeing kehrt nach wie vor keine Ruhe ein. Eine schnelle Lösung scheint auch in weiter Ferne zu liegen. Hier bleibt man auf Abstand; (B–).