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Boeing bekennt sich schuldig

New York – Dies war ein Paukenschlag: Der strauchelnde Flugzeugbauer bekennt sich schuldig, die US-Regierung betrogen zu haben, um einem Gerichtsprozess um zwei tödliche Abstürze von Maschinen des Typs 737 MAX zu entgehen. Das geht aus einem Dokument des US-Justizministeriums für das zuständige Bundesgericht in Texas hervor. Die Folgen sind eine neue Millionenstrafe sowie ein „Aufpasser“ der Regierung für den US-Flugzeugbauer.

Boeing hatte seinerzeit eine Strafverfolgung u.a. mit dem Versprechen vermieden, ein Compliance- und Ethik-Programm umzusetzen. Zudem zahlte der Konzern eine Strafe von 243,6 Mio. $. Das Justizministerium kam bereits im Mai zu dem Schluss, dass Boeing gegen Auflagen des damaligen Deals verstieß. Laut den Gerichtsunterlagen soll Boeing nunmehr mindestens 455 Mio. $ in Compliance- und Sicherheitsprogramme investieren. Auch soll eine erneute Strafzahlung von 243,6
Mio. $ fällig werden.

Doch für Boeing könnte es nun noch dicker kommen: Bereits vor einigen Wochen hatten Familien der Absturzopfer Milliardenstrafen gefordert. Unternehmens-Chef Dave Calhoun hatte sich vor einigen Wochen bei den Angehörigen entschuldigt und betont, dass der Konzern die Verantwortung für die Abstürze trage. Derweil hat die US-Flugaufsichtsbehörde FAA Inspektionen in mehr als 2.600 Boeing-737-Maschinen angeordnet. Es gebe Probleme mit den Sauerstoffmasken, Passagiere könnten möglichwerweise im Ernstfall nicht versorgt werden.

Bei Boeing ist eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Hier liegt noch ein steiniger Weg vor dem einstigen Branchenprimus; (B–).