Der Autobauer wird angesichts aufziehender Konjunkturprobleme vorsichtiger. Bei den angepeilten Pkw-Verkaufszahlen 2022 wird nun mit einem leichten Rückgang der weltweiten Auslieferungen auf „leicht unter“ dem Vorjahresniveau von 2,5 Mio. Pkw gerechnet. Bei dem Ausblick für die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern von 7 bis 9 % bleibt es derweil. Die Preisentwicklung und die Verschiebung hin zu teureren Modellen soll den Rückgang der Auslieferungen teilweise kompensieren.
Der Konzerumsatz fuhr im 2. Quartal trotz des Rückgangs bei den Auto-Auslieferungen um 21,6 % auf 34,8 Mrd. € hoch. Hier profiterte BMW u.a. von einem Zukauf in China. Unterm Strich setzte der Gewinn jedoch auf 3,05 (4,79) Mrd. € zurück.
Eine hohe Flexibilität und operative Leistungskraft hätten sich in der Vergangenheit immer wieder als Erfolgsrezept von BMW auch in rauen Zeiten erwiesen, sagte Zipse laut Mitteilung. "Auf diese Stärke wird es jetzt wieder ankommen, da wir zusätzlich zu den anhaltenden Versorgungsengpässen auch einen zunehmenden wirtschaftlichen Gegenwind aufziehen sehen."
Zwar stützen die hohen Preise bei Neu- und Gebrauchtwagen die Gewinne auch bei BMW weiterhin - dank der guten Wiederverkaufspreise von Gebrauchten schätzt der Konzern die Aussichten für die eigene Finanzdienstleistungssparte nun sogar besser ein. Doch die hohe Inflation und Zinssteigerungen dürften bis Ende des Jahres für eine Normalisierung des überdurchschnittlich hohen Auftragsbestands insbesondere in Europa sorgen, hieß es von BMW. Die Zeiten, in denen die Nachfrage das Angebot auch infolge von Produktionseinschränkungen deutlich überstieg und damit die Preise trieb, könnten damit zur Neige gehen.
BMW hat sich schon durch so manche Konjunkturdelle gut durchmanövriert. Die Aktie bleibt eine gute Halteposition; (B+).