In den USA nähert sich die Berichtssaison ihrem Höhepunkt. Unternehmen wie Apple oder Eli Lilly und Pfizer haben ihre Berichte für diese Woche angekündigt. Doch auch hierzulande wagen sich die ersten Konzerne aus ihrer Deckung.
Grammer auf Kurs; (B+):
In den ersten 9 Monaten setzte der Autozulieferer seinen Erholungskurs fort. Die Erlöse fuhren um 8,9 % auf 1,74 Mrd. € vor. Dank eines stabileren Geschäftsverlaufs in der Region APAC sprang das operative Ebit auf 38,4 (1,9) Mio. € an. Im Vorjahr hatten hier u.a. noch coronabedingte Lockdowns in China sowie hohe Frachtkosten in Japan belastet. Nach Steuern schaffte das Unternehmen mit 1,4 (–15,7) Mio. € sogar den Turnaround. Für 2023 werden weiterhin ein Umsatz auf Vorjahresniveau (2,2 Mrd. €) und ein operatives Ebit von 70,0 (35,5) Mio. € angepeilt.
Surteco streicht Prognose; (B+):
Die Übernahme von Omnova im März diesen Jahres hat den Umsatz des Spezialisten für Oberflächentechnologien in den ersten 3 Quartalen um 7 % auf 637,3 Mio. € steigen lassen. Die mit der Akquisition einhergehenden Einmalkosten sowie Personalrückstellungen haben das Ebit hingegen auf 4,1 (41,1) Mio. € gedrückt. Beim Konzernergebnis sah der Konzern mit –13,3 (24,7) Mio. € sogar rot. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand mit einem Umsatz „erheblich unterhalb“ der bisher anvisierten 920,0–950,0 (747,7) Mio. €. Das Ebit soll sich bei 5,0 bis 15,0 (40,2) Mio. € einfinden.
Secunet Security passt Ausblick an; (B+):
Ein veränderter Produktmix und höhere Kosten u.a. für Personal haben das Management des Cyber-Security-Spezialisten veranlasst, die Jahresziele zu korrigieren. Ersten Berechnungen zufolge kletterten die Erlöse im Q3 auf 87,6 (77,5) Mio. €. Das Ebit hingegen setzte auf 5,7 (9,0) Mio. € zurück. Für 2023 wird weiterhin ein Umsatz von 375 (347) Mio. € anvisiert, das Ebit soll hingegen bei 42 (47) Mio. € landen (Bericht: 9.11.). Auch 2024 dürften die Effekte die Ergebnisse beeinträchtigen, teilten die Essener mit.
PSI Software Einmalaufwendungen belasten; (B+):
Zwar steigerte der Spezialist für Softwarelösungen für Energieversorger, Industriekonzerne und Infrastrukturbetreiber von Januar bis September den Umsatz um 2,7 % auf 184,5 Mio. €. Einmalaufwendungen im Q2 führten jedoch zu einem Ebit-Verlust von –2,7 (14,3) Mio. €. Entsprechend verlor auch das Konzernergebnis auf –7,13 (7,97) Mio. €. An dem Ausblick für 2023 mit Erlösen 10 % über dem Vorjahr (247,9 Mio. €) und einem Ebit zwischen 5 und 7 (20,2) Mio. € wird festgehalten.
LPKF Laser hält an Zielen fest; (B+):
Die Geschäftsentwicklung gewann im 3. Quartal zwar spürbar an Fahrt, auf 9-Monatssicht fiel der Umsatz mit 80,9 (86,8) Mio. € jedoch geringer aus. Da viele Auslieferungen im Abschlussquartal erfolgen, landete das Ebit mit –4,3 (2,5) Mio. € noch im roten Bereich. Auch das Ergebnis je Aktie fiel auf –0,21
(0,07) € zurück. Die ausgegebenen Ziele wurden derweil bestätigt (vgl. ES 31/23).
Muehlhan Delisting-Termin steht; (B–):
Von Januar bis September setzte der Spezialist im Bereich Schiff, Öl und Gas 8,7 (203,8) Mio. € um. Das Ebit krachte mit –3,1 (9,3) Mio. € sogar in die Verlustzone. Auch beim auf die Aktionäre entfallenden Konzernergebnis sah das Unternehmen mit –2,5 (4,0) Mio. € rot. Für 2023 werden Erlöse von 10 bis 15 (288,3) Mio. € sowie ein Ebit von –3,5 bis –4,0 (12,7) Mio. € erwartet. Zudem hat der Vorstand den 27. Dezember 2023 als Delisting-Termin bestimmt.
Hypoport senkt Umsatzprognose; (B+):
Ersten Berechnungen zufolge ging der Umsatz im Q3 um 15 % auf 88 Mio. € zurück (Bericht: 13.11.). Vor Zinsen und Steuern landete das Ergebnis bei –1,0 (0,8) Mio. €. Für 2023 rechnet das Unternehmen daher nun mit einem Erlöseminus von 25 (bisher: 15) %. Das Ebit soll weiterhin zwischen 10,0 bis 15,0 (24,7) Mio. € erreichen.
Wacker Chemie skeptischer; (B+):
Im 3. Jahresviertel setzte der Chemiekonzern mit 1,5 (2,1) Mrd. € deutlich weniger um. Das Ebitda krachte auf 151,9 (354,8) Mio. € und das Periodenergebnis auf 33,5 (258,9) Mio. € ein. Aufgrund der schwachen Geschäftsentwicklung zeigt sich das Management für 2023 erneut zurückhaltender und erwartet Erlöse von 6,5 (8,2) Mrd. €. Das Ebitda wird bei 800 bis 900 Mio. € erwartet, nach einem Ergebnis von 2,08 Mrd. € im Rekordjahr 2022.
2G Energy Nachfrage wächst; (A–):
Der führende Hersteller von Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK)-Anlagen veröffentlicht zwar erst am 27. November seine Ergebnisse für das 1. Dreivierteljahr. Das Management spürt jedoch bereits jetzt die erwartete Erholung beim Auftragseingang und hat die Guidance für 2023 und 2024 bestätigt. Im Q3 legte der Ordereingang im Vergleich zum Vorjahr um 12 % auf 42,0 Mio. € zu, während der Auftragsbestand mit circa 195 Mio. € auf dem hohen Vergleichsniveau verharrt. Für das laufende Jahr wird mit Erlösen von 310 bis 350 (312,6) Mio. € und einer Ebit-Marge von 6,5 bis 8,5 (7,0) % gerechnet. 2024 soll der Umsatz dann auf 390 Mio. € und die Ebit-Marge auf 8,5 bis 10,0 % anwachsen.
Qiagen rückläufiges COVID-Geschäft; (A–):
Das rückläufige Geschäft mit Coronatests macht dem Diagnostikspezialisten auch im Q3 zu schaffen. Der Umsatz verlor um 5 % auf 476 Mio. $, und unterm Strich stand mit 78 (82) Mio. $ ebenfalls weniger in den Büchern. Das bereinigte EPS landete bei 0,50 (0,53) $. Damit übertraf der Konzern jedoch die Markterwartungen und hat die im Sommer gesenkten Ziele für 2023 nochmals bekräftigt. Es werden weiterhin Erlöse zu konstanten Wechselkursen von mindestens 1,97 (2,26) Mrd. $ sowie ein bereinigtes EPS von 2,07 (2,46) $ erwartet.
Klöckner & Co. weiterhin schwächer; (B+):
Die schwache Entwicklung der Stahlpreise sorgte auf 9-Monatssicht für einen Umsatzrückgang auf 5,97 (7,39) Mrd. € und ein Ebitda vor wesentlichen Sondereffekten von 172 (439) Mio. €. Unterm Strich sah der Stahlhändler mit –8 (301) Mio. € sogar rot. Die Jahresziele hat das Management angesichts der zurückhaltenden Nachfrage nach unten korrigiert und avisiert nun auf Jahressicht ein Ebitda vor wesentlichen Sondereffekten von 170 bis 200 (bisher: 220–280) Mio. €.