In Deutschland läuft die Berichtssaison auf Hochtouren und neben den DAX-Werten haben auch Unternehmen aus der 2. und 3. Reihe zuletzt ihre Bücher geöffnet.
Allgeier spürt Konjunkturschwäche; (B+):
Während sich das Software- und IT-Geschäft von Januar bis September positiv entwickelte, schwächelte der Bereich Personaldienstleistungen. Die Erlöse verbesserten sich um 4 % auf 363 Mio. €. Das bereinigte Ebitda reduzierte sich hingegen um 3 % auf 40 Mio. €. Auch das Periodenergebnis setzte dabei auf 6,33 (8,13) Mio. € zurück. 2023 soll der Umsatz weiterhin bei 490,0 (480,3) Mio. € und das bereinigte Ebitda bei rund 60 (61,5) Mio. € landen.
Heidelberger Druck auf Kurs; (A–):
Der Druckmaschinenhersteller musste im 2. Quartal 2023/24 (30.03.) einen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen. Auf Halbjahressicht hielten sich die Erlöse mit 1,09 (1,12) Mrd. € weiterhin auf hohem Niveau. Das bereinigte Ebitda kletterte sogar auf 101 (92) Mio. €. Nach Steuern standen derweil 33 (44) Mio. € in der Bilanz. Für das Gesamtjahr wird weiterhin mit Erlösen und einer bereinigten Ebitda-Marge auf Vorjahresniveau gerechnet (Umsatz: 2,44 Mrd. €/ber. Ebitda-Marge: 7,2 %).
Evotec lässt Cyberattacke hinter sich; (A–):
Dank Kooperationen kann das Biotechunternehmen den Cyberangriff im Frühjahr, welcher mittlerweile Kosten i.H.v. 44 Mio. € verursacht hat (39
Mio. € entfielen dabei auf das Q2), langsam aber sicher hinter sich lassen. In den ersten 9 Monaten kletterte der Umsatz auf 580,1 (510,8) Mio. € und das bereinigte Ebitda auf 50,2 (44,6) Mio. €. Unterm Strich konnte der Periodenverlust auf –67,8 (–148,5) Mio. € deutlich verringert werden. Die Jahresziele wurden bekräftigt (vgl. ES 36/23).
Verbio spürt Erholung; (B+):
Zwar konnte der Bioethanolhersteller nicht an seine starke Leistung des Vorjahres anknüpfen, im Q1 2023/24 (30.06.) fielen die Ergebnisse im Vergleich zum Q4 2022/23 indes besser aus. Insgesamt setzte das Unternehmen mit 488,1 (592,2) Mio. € dennoch weniger um. Das Ebitda sank auf 48,8 (121,4) Mio. € und das Periodenergebnis auf 21,8 (76,9) Mio. €. Für das Gesamtjahr wird weiterhin ein Ebitda zwischen 200 und 250 (240,3) Mio. € erwartet.
Wacker Neuson wächst weiter; (B+):
Zwar bekam der Baumaschinen-Hersteller im Q3 die allgemeine konjunkturelle Abschwächung zu spüren, auf 9-Monatssicht kletterten die Erlöse dennoch um 22,7 % auf 2,0 Mrd. €. Das Ebit schwoll um 66,3 % auf 240,4 Mio. € und das Periodenergebnis auf 169,0 (101,6) Mio. € an. Die ausgegbenen Ziele wurden bestätigt (vgl. ES 32/23).
Hapag-Lloyd mit Ergebnisrückgang; (B–):
Die Frachtraten haben im ersten Dreivierteljahr weiter nachgegeben und zu einem Umsatzrückgang auf 14,1 (26,7) Mrd. € geführt. Das Ebitda brach auf 4,17 (15,64) Mrd. € und das Konzernergebnis auf 3,2 (13,8) Mrd. € ein. Für 2023 wird weiterhin ein Ebitda-Rückgang auf 4,1 bis 5,0 (19,4) Mrd. € erwartet.
Allane Ziele bestätigt; (B+):
Bei der ehemaligen Sixt Leasing läuft es rund. In den ersten 9 Monaten verbesserte sich der Umsatz leicht auf 293,4 (291,7) Mio. €, und das Ebitda fuhr auf 152,9 (139,4) Mio. € vor. Höhere Finanzierungskosten sorgten derweil für einen Rückgang des Konzernergebnisses auf knapp 7,0 (7,9) Mio. €. Auf Jahressicht wird weiterhin mit Erlösen von 350 bis 400 (385) Mio. € gerechnet.
PNE mit Verlust; (B):
Der Windpark-Entwickler steigerte in den ersten 9 Monaten zwar die Gesamtleistung auf 156,9 (152,1) Mio. €, der Umsatz blieb jedoch mit 75,7 (76,7) Mio. € leicht hinter dem Vorjahreswert zurück. Längere Lieferzeiten und Projektverzögerungen sowie höher Zinsen drückten das Ebitda auf 16,5 (21,1) Mio. € und das Periodenergebnis mit –24,9 (6,6) Mio. € sogar in die Verlustzone. Für 2023 wird weiterhin ein Ebitda zwischen 30 und 40 (35) Mio. € erwartet.
Westwing reduziert Verlust; (B+):
Bereits in der vergangenen Woche hat der Online-Möbelhändler die Jahresziele angehoben (s. ES 45/23). Die beschlossenen Kostensparmaßnahmen haben sich zuletzt positiv bemerkbar gemacht. Trotz eines leicht rückläufigen Umsatzes auf 298 (302) Mio. € erreichte das bereinigte Ebitda mit 11,9 (–8,5) Mio. € die Gewinnzone. Der Periodenverlust konnte auf –5,5 (–23,9) Mio. € eingedämmt werden.
HomeToGo konkretisiert Ziele; (B+):
Der Plattformanbieter für Ferienunterkünfte steigerte von Januar bis September die Erlöse auf 138,5 (126,2) Mio. €, und das bereinigte Ebitda schaffte mit 4,7 (–4,6) Mio. € den Turnaround. Unterm Strich reduzierte sich der Verlust auf –18,72 (–26,97) Mio. €. Die zuletzt spürbare Nachfrageschwäche hat das Management veranlasst, die Guidance für 2023 anzupassen. Der Umsatz soll zwischen 158 und 162 (bisher: 165–175) Mio. € landen und beim bereinigten Ebitda soll weiterhin der Break-even erreicht werden.
Nordex mit Rückenwind; (A–):
Der Windturbinenbauer hat im 3. Quartal operativ den Sprung in die schwarzen Zahlen geschafft. Auch auf 9-Monatssicht konnte der Verlust deutlich eingedämmt werden. Mit 6,66 (6,52) Mrd. € wurde der Auftragsbestand weiter ausgebaut. Der Umsatz zog dabei um 15,6 % auf 4,48 Mrd. € an. Beim Ebitda konnte der Fehlbetrag auf –66,6 (–199,8) Mio. € eingedämmt werden, und auch unterm Strich reduzierte sich der Konzernverlust auf –334 (–372) Mio. €. Für 2023 wird weiterhin mit Erlösen von 5,6 bis 6,1 (5,7) Mrd. € gerechnet sowie einer Ebitda-Marge von –2,0 bis +3,0 (–4,3) %.
Katek schafft Turnaround; (A–):
Der Elektronikdienstleister konnte das Wachstum des H1 auch im Q3 weiter fortsetzen. Zwischen Januar und September fuhren die Erlöse um 18,6 % auf 587,86 Mio. € vor. Zum Wachstum trugen beide Geschäftsbereiche bei. Das Ebit konnte dabei überproportional von 1,66 Mio. € im Vorjahr auf 12,92 Mio. € anspringen. Netto schaffte das Unternehmen mit 3,55 (–4,98) Mio. € sogar den Sprung in die Gewinnzone. Die ausgegebenen Ziele für 2023 wurden bestätigt: Das Management erwartet mindestens ein Umsatzwachstum von 10 % gegenüber dem Vorjahr. 2022 erlöste Katek 683,1 Mio. €.