Ein starkes Agrargeschäft zum Jahresende hat dem Konzern im Schlussquartal noch einmal Schwung gegeben. Konzernweit legten die Erlöse währungsbereinigt im abgelaufenen Geschäftsjahr um 8,7 % auf 50,7 Mrd. € zu. Das Ebitda vor Sondereinflüssen baute Bayer um 20,9 % auf 13,5 Mrd. € aus. Somit verbesserte sich die Ebitda-Marge auf 26,6 (25,4) %. Unterm Strich landete der bereinigte Gewinn sogar bei 4,15 (1,0) Mrd. €. In allen drei Geschäftsbereichen ging es aufwärts, wobei die deutlichsten Zuwächse im Agrargeschäft verbucht wurden, vor allem durch höhere Glyphosatpreise angesichts eines knappen Angebotes. Das Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten legte nur leicht zu. Hier kam es zu einem deutlichen Umsatzrückgang bei dem Gerinnungshemmer Xarelto, der unter Preisdruck und ersten Patentabläufen leidet. Die Aktionäre können sich dennoch auf eine Dividendenerhöhung auf 2,40 (2,00) € freuen.
Nach zwei Jahren mit deutlichem Wachstum trüben sich nun die Bayer-Aussichten etwas ein. Für 2023 rechnet das DAX-Unternehmen nur noch mit einem geringfügigen Umsatzzuwachs. Beim operativen Ergebnis wird mit einem leichten Rückgang gerechnet.
Bei Bayer ruhen alle Augen auf dem neuen Konzernlenker, der zum 1. Juni übernehmen wird. Der Pharmaexperte und langjährige Roche-Manager William Anderson soll vor allem der Pharmasparte zu neuem Wachstum verhelfen; (A–).