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Atos mit Finanzierungszusage

Paris – Der angeschlagene französische IT-Konzern ist seiner finanziellen Sanierung einen Schritt näher gekommen. Banken und Anleihegläubiger stellten zusammen bis zu 1,675 Mrd. € neues, besichertes Fremdkapital bereit. Die Hälfte davon stammt von Banken in Form von Krediten, Kreditlinien und Garantien, die andere Hälfte kommt in Form einer neuen Anleihe. Mehr als 50 % der Gläubiger hätten einem entsprechenden Stillhalteabkommen zugestimmt. Der Rest hat noch bis 22. Juli Zeit, sich der Vereinbarung anzuschließen. Zudem bekommt Atos einen Überbrückungskredit über 800 Mio. €, damit das operative Geschäft weiterlaufen kann, bis die Neuordnung der Bilanz abgeschlossen ist. Dies ist für Ende des lfd. Jahres oder Anfang des kommenden Jahres 2025 anvisiert. Erst Ende Juni hatten sich die Franzosen mit seinen Gläubigern auf ein Finanzierungspaket geeinigt, das das Unternehmen entschulden soll, ohne es zu verkaufen. Es besteht im Wesentlichen aus einer 233 Mio. € schweren Kapitalerhöhung, vor allem aber aus der Umwandlung von 2,8 Mrd. € Schulden in Eigenkapital. Den bisherigen Gläubigern gehören damit künftig zwischen 74 und 99 % des Unternehmens. Übrig bleiben 1,95 Mrd. € Schulden, die zu neuen Konditionen verlängert werden. Die Verbindlichkeiten sollen zum Teil mit dem Verkauf von Unternehmensteilen getilgt werden. So soll die Sparte Worldgrid, die Dienste für Energieversorger wie den Atomstrom-Konzern EdF anbietet, für eine Bewertung von 270 Mio. € an den französischen Ingenieurdienstleister Alten verkauft werden. Die sicherheitsrelevanten Teile der Sparte BDS, die auch für das Militär und die Geheimdienste des Landes arbeitet, könnten verstaatlicht werden oder an Firmen im Staatsumfeld abgegeben werden.

Atos muss nun erst einmal zeigen, dass die Finanzierungsmittel greifen; (B–).