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Apple kämpft mit EU-Datengesetz

New York – Lange hat sich der iPhone-Konzern mit einem Vorsprung beim Thema KI zurückgehalten. Anfang des Jahres kündigte Apple dann die Einführung neuer KI-Funktionen an – in der EU müssen Kunden jedoch länger als geplant auf den Launch warten. Der Konzern verweist auf Unsicherheiten wegen des EU-Digitalgesetzes DMA (Digital Markets Act). Vor allem sei man besorgt, dass die DMA-Vorgaben zur Öffnung für andere Hersteller und Dienste-Anbieter den Schutz der Nutzer-Daten beeinträchtigen könnten.

Der Grundstein von Apples Vision für nützliche KI ist, dass die Software tiefgreifenden Zugang zu Nutzerdaten auf den Geräten bekommt. Dadurch soll „Apple Intelligence“ zum Beispiel schnell die Frage beantworten können, ob man es bei einer Planänderung zu einem Termin schafft, oder E-Mails zusammenfassen und nach Wichtigkeit ordnen. Eine zentrale Vorgabe des EU-Gesetzes DMA ist, dass zu „Gatekeepern“ erklärte große Plattformen anderen Anbietern den Zugang gewähren müssen und nicht eigene Angebote bevorzugen dürfen. Zugleich gibt es eine Ausnahme, wenn dadurch die „Integrität“ der Dienste beeinträchtigt werden könnte. Es ist aber nicht klar, ob die EU-Kommission Apples Sorgen um die Datensicherheit als Grund für eine solche Ausnahme akzeptieren würde.

Derweil hat die Europäische Kommission wegen möglicher Verstöße gegen neue Regeln für große Online-Plattformen eine Untersuchung gegen Apple eingeleitet. Das teilte die Brüsseler Behörde erst kürzlich mit. Es soll geprüft werden, ob der Konzern der Verpflichtung nachkomme, Nutzer gebührenfrei auch auf Angebote von Entwicklern außerhalb des hauseigenen App Stores zu leiten.

Von der kleinen Korrektur lässt man sich bei Apple nicht abschrecken; (B+).