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Amazon wächst stärker als erwartet

New York – Der weltgrößte Online-Händler hat den Umsatz im 2. Quartal trotz hoher Inflation und Rezessionssorgen deutlich gesteigert. Die Erlöse legten im Jahresvergleich um 7 % auf 121,2 Mrd. $ zu. Der Betriebsgewinn sank zwar von 7,7 Mrd. auf 3,3 Mrd. $, übertraf damit jedoch die Erwartungen. 
Auch wenn der von der Pandemie beflügelte Shopping-Boom im Internet zu Ende ist, erhöhten Amazons Abo-Dienste die Umsätze um 10 % auf 8,7 Mrd. $. Trotz Preiserhöhungen gelang es dem Konzern, neue Kunden für seinen Prime-Service mit kostenlosem Versand und Streaming-Diensten anzulocken, die in der Regel deutlich mehr Geld auf der E-Commerce-Plattform ausgeben als andere Nutzer. 
Unterm Strich verbuchte Amazon in den drei Monaten bis Ende Juni einen Nettoverlust von –2,0 Mrd. $. Der Grund war aber, dass eine Beteiligung am Elektroautobauer Rivian um 3,9 Mrd. $ abgewertet wurde. 
Trotz anhaltenden Inflationsdrucks bei Benzin, Energie und Transport mache Amazon Fortschritte bei der Kostenkontrolle, erklärte Vorstandschef Andy Jassy. So sei insbesondere die Produktivität im Lager- und Liefernetzwerk verbessert worden. Letztlich kletterten die Betriebsausgaben gegenüber dem Vorjahreswert um rund 12 % auf 117,9 Mrd. $. Damit fiel die Zunahme zwar höher als beim Umsatz aus, aber geringer als von Finanzexperten befürchtet. 
Das für Amazon wegen seiner hohen Profitmargen äußerst wichtige Cloud-Geschäft mit Speicherplatz und Anwendungen im Internet florierte weiter. Das Flaggschiff Amazon Web Services steigerte die Erlöse um knapp ein Drittel auf 19,7 Mrd. $. Der Betriebsgewinn der Cloud-Plattform nahm um rund 36 % auf 5,7 Mrd. $ zu. Amazons immer wichtigeres Online-Werbegeschäft erhöhte die Erlöse um 18 % auf 8,8 Mrd. $.

Amazon ist spätestens seit seinem Aktiensplit eine mehr als spannende Kaufoption; (A–).