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Amazon kooperiert mit Grubhub

Kurs von Just Eat Takeaway hebt ab

Im hart umkämpften Geschäft mit Essenslieferungen in den USA arbeiten Just Eat Takeaway und Amazon künfitg zusammen. US-Kunden von Amazons Bezahlangebot Prime können ein Jahr lang kostenlos die Abo-Variante des Lieferdienstes Grubhub nutzen, bei der die Zustellgebühren entfallen. Auch sicherte sich Amazon über Optionen einen Anteil bis zu 15 % an Grubhub, teilten die beiden Unternehmen mit. Wie hoch genau die Beteiligung ausfällt, soll unter anderem davon abhängen, wie viele Neukunden die Partnerschaft bringt. 

Die Aktie von Just Eat Takeaway sprang nach der Ankündigung zeitweise deutlich hoch. Der Branchenriese hat nach einem Schub am Anfang der Pandemie mit nachlassendem Wachstum zu kämpfen. Der Kauf von Grubhub im vergangenen Jahr, der mit Aktien im Wert von 7,3 Mrd. $ bezahlt wurde, wird zum Teil als überteuert kritisiert. Just Eat Takeaway bekräftigte nun, dass ein Verkauf von Grubhub geprüft werde. 

Der Deal mit Amazon werde in diesem Jahr keinen Einfluss auf die Gewinnlage von Grubhub haben, teilte der Konzern mit. Man rechne aber damit, dass die Zahl der Kunden des Abo-Dienstes Grubhub+ steigen werde und sich das ab 2023 in den Gewinnzahlen niederschlage. 

Amazon hatte in den USA vor einigen Jahren selbst mit Essenslieferungen experimentiert, führte die Versuche aber nicht fort. In Großbritannien gibt es bereits ein ähnliches Partnerschaftsmodell wie jetzt mit Grubhub – dort haben Prime-Kunden allerdings Zugriff auf gebührenfreie Lieferungen bei Deliveroo, einem Konkurrenten von Just Eat Takeaway. Amazon ist auch mit 16 % an Deliveroo beteiligt.

Amazon bot nach dem Aktiensplit eine Einstiegsgelegenheit. Mit dem steten Ausbau des Angebots führt an dem Giganten kaum ein Weg vorbei; (A–). Inwieweit sich die Kooperation für Just Eat Takeaway auszahlen wird, muss sich hingegen zeigen. Hier wartet man zunächst weiter ab; (B–).