Eine höhere Risikovorsorge angesichts von Konjunktursorgen und ein schwaches Investmentbanking haben die Großbank JPMorgan Chase im 3. Quartal belastet. Zwar legten die Erträge im Berichtszeitraum um gut 10 % auf 33,5 Mrd. $ zu. Allerdings steckte die Bank 1,5 Mrd. $ für drohende Kreditausfälle in die Risikovorsorge, nachdem sie im Vorjahreszeitraum Rückstellungen in ähnlicher Höhe aufgelöst hatte. Abschreibungen auf Wertpapiere schlugen zudem mit fast 1 Mrd. $ zu Buche. Trotz höherer Zinseinnahmen sank der Gewinn nach Steuern um 17 % auf 9,7 Mrd. $.
Langfristig bleibt JP Morgan Chase im Depot eingebucht; (B+).
Der Skandal um fiktive Kundenkonten und erhöhte Rückstellungen für drohende Kreditausfälle haben den Gewinn der US-Großbank Wells Fargo im 3. Quartal belastet. Im Zeitraum von Juli bis September ist der Überschuss um 31 % auf 3,53 Mrd. $ gefallen. Das Geldhaus bildete im abgelaufenen Quartal für drohende Kreditausfälle Rückstellungen im Volumen von 784 Mio. $. Vor einem Jahr hatte Wells Fargo noch wegen des damaligen Konjunkturaufschwungs Risikovorsorge im Umfang von 1,4 Mrd. $ aufgelöst. „Wir rechnen mit einem stetigen Anstieg von Zahlungsausfällen und schlussendlich mit Kreditverlusten, nur der Zeitablauf bleibt unklar,“ so die Bank.
Bei Wells Fargo stimmt zwar durchaus die Kursperformance. Allerdings bleibt der Wert nur etwas für spekulative Anleger, die die Skandale der vergangenen Jahre ausblenden können; (B).
Die Citigroup hat im 3. Quartal trotz höherer Einnahmen erheblich weniger Gewinn erzielt. Dies lag vor allem an der höheren Risikovorsorge. Insgesamt legte die Bank knapp 370 Mio. $ für ausfallende Kredite zurück. Vor einem Jahr hatte das Finanzhaus noch über 1 Mrd. $ an Rückstellungen aufgelöst. Zudem musste der Konzern deutlich höhere Kosten und Abstriche im Investmentbanking verkraften, da viele Unternehmen sich im von Inflations- und Rezessionssorgen geprägten Marktumfeld mit Börsengängen und Wertpapierausgaben zurückhielten. Die Einnahmen nahmen dennoch um 6 % auf 18,5 Mrd. $ zu. Nach Steuern verdiente Citi indes mit 3,5 Mrd. $ gut ein Viertel weniger.
Bei der Citigroup wartet man derzeit zunächst ab; (B).
Die angespannte Wirtschaftslage hat sich bei der Bank of America zwar nicht so massiv ausgewirkt, wie zunächst befürchtet. Der Gewinn hat dennoch unter der schlechten Marktlage gelitten. Dank steigender Zinsen konnten die Erträge derweil um 8 % auf 24,5 Mrd. $ gesteigert werden. Aufgrund von Rückstellungen von knapp 900 Mio. $ für drohende Kreditausfälle sank der Überschuss um
8 % auf 7,1 Mrd. $.
Die Bank of America gibt man nicht vorschnell aus der Hand; (B+).