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Aktuelles aus Frankreich

Gefallene Preise für Öl und Gas haben beim Energiekonzern TotalEnergies im 2. Quartal zu einem Gewinnrückgang geführt. Allerdings hatten die Folgen des Ukraine-Krieges und das Ende der Corona-Beschränkungen in vielen Ländern die Ölpreise vor einem Jahr stark nach oben getrieben. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp die Hälfte auf 5 Mrd. $ ab. Das Unternehmen plant zudem im 3. Quartal Aktien im Wert von 2 Mrd. $ zurückzukaufen. Zudem soll es eine weitere Interimsdividende in Höhe von 0,74 € je Aktie geben, die damit gut 7 % höher liegt als im Vorjahr.

Nach der kleinen Kurskorrektur strebt TotalEnergies langsam aber sicher wieder höhere Kurse an; (B+).

Starke Geschäfte in Europa, Asien und Lateinamerika vor allem im Direktvertrieb haben den Brillenkonzern EssilorLuxottica im 2. Quartal angeschoben. Der Umsatz stieg in den ersten 6 Monaten insgesamt auf 12,85 (11,99) Mrd. €. Nach Steuern verbesserte sich das Ergebnis auf 1,66 (1,55) Mrd. €. Als Haupttreiber für die Entwicklung nannte der Konzern den Einzelhandel in der europäischen Region. Aber auch der chinesische Markt erhole sich kräftig.

EssilorLuxottica behält auch in herausfordernden Zeiten den Durchblick. Halten! (B+).

Von kräftigen Preissteigerungen im 1. Halbjahr hat Danone profitiert. Allerdings gingen die Volumina etwas zurück. Insgesamt stieg der Erlös um 6,3 % auf knapp 14,2 Mrd. €. Dabei wuchs das Wassergeschäft am schnellsten, angeführt von Marken wie Evian. Der bereinigte operative Gewinn legte um knapp 8 % auf 1,7 Mrd. € zu. Unter dem Strich blieb ein Nettogewinn von knapp 1,1 Mrd. € hängen, nach 737 Mio. € ein Jahr zuvor. Für das Gesamtjahr peilt der Konzern ein vergleichbares Umsatzwachstum am oberen Ende der Spanne von 4 bis 6 % an, da sich die Absatzmengen im Laufe des Jahres verbessern dürften. Unternehmenschef Antoine de Saint-Affrique fokussiert sich weiter auf den Verkauf oder die Aufgabe von Geschäftsbereichen mit unterdurchschnittlicher Leistung. Gleichzeitig will er die Innovationen steigern.

Danone gibt man erst einmal nicht aus der Hand; (B+). 

Im 1. Halbjahr legten die Einnahmen des Supermarktgiganten Carrefour auf vergleichbarer Basis um
11,2 % auf 45,45 Mrd. € zu. Nach Steuern stand ein Gewinn von 326 (310) Mio. € in der Bilanz. Vor allem auf dem Heimatmarkt habe das Niedrigpreisangebot der Hypermärkte Käufer angelockt denen die hohen Lebenshaltungskosten zusetzten. Allein dort stieg der Betriebsgewinn um 39 %. Die Teuerung bei Lebensmitteln scheint im 2. Quartal allerdings ihren Höhepunkt erreicht zu haben, gab Carrefour-Chef Alexandre Bompard an. Für die lfd. Jahreshälfte gebe es zudem Anzeichen, dass der Inflationsdruck abnehme, so der Manager.

Bei Carrefour scheint der Umbau erste Früchte zu tragen. Der Wert wandert auf die Watchlist; (B+). 

Der Bau-, Energie- und Dienstleistungskonzern Vinci hat im 1. Halbjahr dank der Erholung der Wirtschaft mehr verdient. Der Umsatz legte um 13,5 % auf 32,0 Mrd. € zu. Der Nettogewinn stieg um knapp 13 % auf 2,1 Mrd. €.

Vinci hat sich nach dem Coronatief wieder an die (Kurs)Spitze gearbeitet. Hier bleibt man investiert; (B+). 

Mit negativen Auswirkungen der Wechselkurse hat Sanofi zu kämpfen. Der Umsatz sank im 2. Quartal trotz eines florierenden Geschäfts u.a. mit dem Kassenschlager Dupixent und Impfungen leicht um 1,5 % auf knapp 9,97
Mrd. €. Unter dem Strich stieg der Gewinn dank niedrigerer Kosten für den Umbau aber deutlich um rund ein Fünftel auf gut 1,4 Mrd. €. Derweil geben sich die Franzosen für den weiteren Jahresverlauf zuversichtlich. So soll der bereinigte Gewinn je Aktie nun im mittleren einstelligen Prozentbereich anziehen. Zuvor war noch ein niedrig einstelliges Plus angepeilt worden. Zugleich kündigte Sanofi die Übernahme der US-Konsumentenmarke Qunol an, die zum Ende des lfd. Quartals abgeschlossen sein soll.

Auch wenn es bei Sanofi in letzter Zeit durchaus „ruckelig“ zuging, gibt man hier nicht vorschnell Stücke ab; (B+). 

Stellantis hat wegen entspannter Lieferketten und gesenkter Kosten im 1. Halbjahr besser abgeschnitten als erwartet. Der Umsatz schnellte auf einen Rekordwert von 98,4 Mrd. € und damit  um 12 % hoch. Das Nettoergebnis verbesserte sich ebenfalls deutlich um 37 % auf 10,9 Mrd. €. Der Hersteller von Marken wie Peugeot, Fiat und Chrysler profitierte auch von höheren Auslieferungen. Stellantis geht davon aus, dass die Nachfrage in den kommenden Monaten in Europa, dem Nahen Osten und Afrika stärker ausfallen dürfte als erwartet.

Stellantis gibt jetzt erst richtig Gas. Hier kann man durchaus noch zusteigen; (A–).

Der Technologiekonzern Schneider Electric hat dank hoher Nachfrage und steigender Preise ein starkes 1. Halbjahr hinter sich gebracht. Der Erlös stieg um 15 % auf 17,6 Mrd. €. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebita) verbesserte sich aus eigener Kraft um 29 % auf knapp 3,2 Mrd. €. Der Nettogewinn belief sich auf 2,0 Mrd. € und damit rund ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum. Vor diesem Hintergrund erhöhen die Franzosen auch ihre Prognose für das lfd. Jahr. Beim Umsatz wird nunmehr ein Plus von 11–13 (bislang: 10–13) % anvisiert. Der bereinigte operative Gewinn (Ebita) soll innerhalb dieses Jahres aus eigener Kraft zwischen 18 und 23 % zulegen, bisher lag das angepeilte Wachstum bei 16 bis 21 %.

Schneider Electric ist nicht zu stoppen; (B+).

Der Triebwerksbauer und Technologiekonzern Safran wird nach guten ersten 6 Monaten zuversichtlicher für das Gesamtjahr. Im 1. Halbjahr stieg der Umsatz um 28 % auf 10,9 Mrd. €. Unter dem Strich verdoppelte sich der auf die Aktionäre entfallene Gewinn fast auf gut 1 Mrd. €. Dank guter Geschäfte will der Konzern im lfd. Jahr beim bereinigten operativen Gewinn jetzt 3,1 Mrd. € erreichen. Bisher hatte die Konzernführung 3,0 Mrd. € angepeilt. Außerdem hat das Management ein Aktienrückkaufprogramm gestartet: Insgesamt sollen bis Ende 2025 Aktien im Wert von 1 Mrd. € einkassiert werden.

Das Kurs-Peak scheint bei Safran noch lange nicht erreicht. Investiert bleiben; (B+).