Das Tauziehen um die größte Übernahme in der Videospiele-Branche tritt in seine entscheidende Phase. Zuletzt trafen die beiden Fusionspartner Microsoft und Activision Blizzard sowie die US-Kartellaufsicht FTC vor Gericht aufeinander. In einer auf fünf Tage angesetzten Anhörung geht es darum, ob der 69 Mrd. $ schwere Deal im Rahmen einer Einstweiligen Verfügung bis zu einer Entscheidung in der Hauptklage der FTC auf Eis gelegt wird (Entscheidung nach Redaktionsschluss).
Gerichtsunterlagen zufolge sollen dabei u.a. die Vorstandsvorsitzenden von Microsoft und Activision, Satya Nadella und Bobby Kotick, als Zeugen befragt werden. Die beiden Partner wollen eine möglichst schnelle Entscheidung im Hauptverfahren. Sie verweisen darauf, dass die Frist für einen Zusammenschluss am 18. Juli auslaufe. Sollte bis dahin keine Freigabe erteilt werden, drohe Microsoft eine Vertragsstrafe von 3 Mrd. $. Solche Fristen können aber verlängert werden, bei Bedarf auch mehrfach. In diesem Fall müsse Microsoft die Offerte wohl aufstocken.
Sollte Richterin Jacqueline Scott Corley der Einstweiligen Verfügung stattgeben, können Microsoft und Activision die Frist verlängern und ihren Streit mit der FTC im Hauptverfahren ausfechten. Allerdings haben in ähnlichen Fällen die meisten Unternehmen ihre Fusionspläne aufgegeben.
Dass die Anhörung bereits im Vorfeld auf 5 statt 2 Gerichtstage ausgeweitet wurde, halten viele Branchenexperten für ein positives Zeichen zugunsten Microsoft und Activision. Für beide Konzerne bietet die Akquisition massive Chancen. Daher bleiben Anleger hier zunächst investiert und gehen den Übernahme-Krimi in der entscheidenden Phase weiter mit.