Die deutschen Automobilhersteller kämpfen immer stärker mit schwachen Absätzen an ihrem wichtigsten Markt China. So sanken die Auslieferungen von BMW in der Volksrepublik von Juli bis September um nahezu 30 % auf knapp 148.000 Fahrzeuge. Mercedes-Benz schlug mit 170.700 Pkw 13 % weniger los. Bei VW verringerte sich der Absatz in China um 15 % auf 711.500.
- BMW litt im 3. Quartal zudem unter einem Lieferstopp aufgrund von Problemen mit einem Bremssystem des Zulieferers Continental. Rund 320.000 fertige Neuwagen können deshalb nicht ausgeliefert werden. Konzernweit sank der globale Absatz in dem Zeitraum um 13 % auf 540.000 Pkw.
Bei BMW bleibt man längerfristig angeschnallt; (B+).
- Bei Mercedes-Benz belastete neben der Absatzschwäche auf dem chinesischen Markt auch der Preiskampf bei Elektroautos. Dennoch fiel der internationale Absatzrückgang mit 1 % auf 503.600 Einheiten noch recht moderat aus.
Mercedes kommt derzeit dennoch nicht aus dem Kurskeller heraus; (B).
- Weltweit lieferte VW mit seinen Marken VW, Audi und der Sportwagentochter Porsche im 3. Quartal 2,18 Mio. Fahrzeuge aus und damit 2,8 % weniger als vor Jahresfrist. Besser lief es dagegen in Nord- und Südamerika, wo der Absatz um 6,4 % bzw. um 13,4 % zulegte.
Bei VW Vz. setzt man mittelfristig auf eine Erholung der Nachfrage sowie auf einen Erfolg der eingeleiteten Sparmaßnahmen (vgl. ES 36/24); (B+).
- Die selbst börsennotierte VW-Premiumtochter Porsche verbuchte für das Q3 einen Absatzrückgang um 7,0 % auf 70.100 Fahrzeuge. Wie bereits geplant, übernimmt der Sportwagenhersteller außerdem die Mehrheit an der Varta-Tochter V4Drive Battery (vgl. ES 32/24). Porsche geht es dabei vor allem um den Zugriff auf großformatige Lithium-Ionen-Zellen, wie sie z.B. im Hybrid-Antrieb des 911 Carrera GTS zum Einsatz kommen. Der Autobauer ist der einzige wesentliche Kunde von V4Drive. Technisch soll der Einstieg über eine Kapitalerhöhung erfolgen. Wie hoch der Anteil genau ausfallen soll, hat der Konzern nicht mitgeteilt. Allerdings geht es nach der Anmeldung bei der österreichischen Wettbewerbsaufsicht um rund 70 %.
Die Entscheidung von Porsche, sich die Batterietechnologie von Varta zu sichern, ist goldrichtig; (A–).
- Die VW-Lkw-Tochter Traton konnte hingegen von Juli bis September einen Gang hochschalten und die Auslieferung um 5 % auf 85.300 Nutzfahrzeuge erhöhen. Hierbei profitierte der Konzern vor allem von der guten Nachfrage in Südamerika.
Traton bleibt trotz der schwierigen Marktverhältnisse in der Spur, das ist ein gutes Zeichen für die Aktie! (B+).
- Dagegen hat Daimler Truck im 3. Quartal deutlich weniger Lastwagen und Busse verkauft. Der Absatz ging um 11 % auf 114.917 Einheiten zurück. Während das Segment Trucks North America mit 49.176 Einheiten ein Plus von 4 % erzielte, kam es bei der Europa-Marke zu einem Einbruch um 28 % auf 28.688 Fahrzeugen.
Im Aktienkurs von Daimler Truck ist die sinkende Nachfrage bereits ausreichend eingepreist; (B+).