Im Streit um den schleppenden Aufbau eines eigenen Mobilfunknetzes kann das Telekommunikationsunternehmen einen Etappensieg verbuchen. Das Bundeskartellamt hat angekündigt, eine mögliche Behinderung des Unternehmens durch den Konkurrenten Vodafone und dessen Funkturm-Beteiligung Vantage Towers zu prüfen. „Wir werden uns genau ansehen, ob es gute Gründe für eine Verzögerung bei der Bereitstellung von Antennenstandorten für 1&1 gibt“, sagte Kartellamtschef Andreas Mundt. 1&1 will sich als 4. Mobilfunknetz-Betreiber in Deutschland etablieren. Von den bis Ende 2022 geforderten 1.000 Funkmasten steht bislang aber nur ein Bruchteil. Verantwortlich hierfür sei der Vertragspartner Vantage, der seine Verpflichtungen beim gemeinsamen Netzaufbau nicht erfüllt und weitere Verzögerungen signalisiert habe, so 1&1. Daher hatte das Unternehmen eine Beschwerde beim Kartellamt eingereicht. Weil die United Internet-Tochter die staatlichen Auflagen im Zusammenhang mit der Vergabe der Mobilfunk-Frequenzen verfehlt hatte droht ihr selbst eine Geldstrafe der Bundesnetzagentur.
Zuletzt gab sich Konzernchef Ralph Dommermuth aber zuversichtlich, trotz der Verzögerungen beim Aufbau des eigenen Mobilfunknetzes die langfristigen Vorgaben der Netzagentur erfüllen zu können.
Die Verzögerungen bei den Mobilfunkfrequenzen haben die 1&1-Notierungen in den letzten Monaten deutlich belastet. Hier ist ein längerer Investment-Atem gefragt; (B+).